Spandau. Um spannende Spandauerinnen geht es wieder bei einem Stadtspaziergang von „Frauentouren“ am Sonntag, 17. Juli. Zum Rundgang lädt Geschichtsexpertin Claudia von Gélieu ein, der Titel lautet „Von den Benediktinerinnen zum Frauenbeirat“.
Auf Initiative des Spandauer Frauenbeirates und gefördert vom Stadtgeschichtlichen Museum hat sich Claudia von Gélieu, die seit 1988 in Berlin ihre Frauentouren anbietet, auf eine Spurensuche nach dem Leben und Wirken von Spandauerinnen begeben. Ein Rundgang durch die Altstadt ist das Ergebnis, bei dem viel Interessantes zu erfahren und entdecken ist.
Welche Rolle spielten Frauen einst in der Garnisonsstadt, die doch vom Militär geprägt war? Wie war das zu Zeiten von Friedrich dem Großen? „Viele Soldaten waren verheiratet und hatten Familie“, berichtet Claudia von Gélieu. „Damit der König nicht zu viel Familienunterstützung zahlen musste, führte Friedrich II. sogar eine Schein-Ehe ein. Doch selbst die war für junge Frauen vom Land attraktiv, denn sie bot eine einmalige Chance, in die Stadt zu kommen.
Soldatenehefrauen unterlagen auch nicht den Wirtschaftsbeschränkungen der Zünfte. So konnten sie zum Beispiel ihre Brezeln vorm Berliner Schloss verkaufen. Und die Spandauerinnen verdienten mit Kochen und Waschen an den einquartierten Soldaten. Selbstverständlich gab es auch Liebesgeschichten …“
Wer mehr erfahren möchte: Treffpunkt für den frauenhistorischen Spaziergang am Sonntag, 17. Juli, von 13 bis 15 Uhr ist der U-Bahnhof Altstadt Spandau, Ausgang Breite Straße. Die Teilnahme kostet zehn Euro. bm
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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