Schätze im Rathaus entdeckt: Historische Aufzugtüren lagerten vergessen im Keller

Helmut Kleebank mit einem der Fundstücke. Die Tür ist über zwei Meter hoch. | Foto: Ulrike Kiefert
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Spandau. Das Rathaus ist um zwei Fundstücke reicher. Dort wurden jetzt zwei historische Fahrstuhltüren entdeckt. Über Jahrzehnte lagerten sie vergessen unter den Füßen der Mitarbeiter.

Der Fundort alter Schätze muss nicht der Dachboden sein. Wer einen Keller hat, der weiß, Überraschendes entdeckt man auch dort. Denn jeder sammelt Dinge, von denen er Jahre später gar nicht mehr weiß, dass er sie hat. Selbst einer Behörde kann das passieren. Dem Bezirksamt zum Beispiel. In den hauseigenen Kellerräumen machte nämlich jetzt eine Mitarbeiterin eine verblüffende Entdeckung. Als sie Platz für Akten schaffen wollte, fielen ihr buchstäblich zwei alte Türen in die Hände. Beäugt von allen Seiten stand schnell fest: Die müssen wertvoll sein.

Bezirksdenkmalpfleger Dr. Dieter Nellessen bestätigte die Vermutung. Die beiden Türen stammen aus dem Jahr 1913 und sind die originalen Aufzugtüren im Rathaus. Vermutlich waren sie nach dem Einbau der neuen Fahrstühle in den 1960er Jahren in den Keller gebracht und dort vergessen worden. Auf einer der Türen prangt noch die Otis-Plakette als „echter“ Beweis. Elisha Graves Otis hatte 1853 den ersten dampfbetriebenen Fahrstuhl mit Fangvorrichtung erfunden.

Mit dekorativen Ornamenten verziert

Ganz so alt sind die Türen zwar nicht, aber sehenswert allemal. Zeigen sie doch, wie prächtig das Spandauer Rathaus einst war. „Die Türen sind im Kern vermutlich aus Holz und wurden mit dekorativen Metallplatten verkleidet“, erläutert Dieter Nellessen. „Punzieren“ nennt der Experte dieses traditionelle Verfahren der Metallverarbeitung. Dabei werden dekorative Ornamente oder Motive mittels Punzen in das Material gestanzt. Zu sehen ist die Prägung dann als Negativ.

Erfreut über den zufälligen Fund ist auch Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD). „Das Rathaus ist jetzt um zwei historische Fundstücke reicher. Damit sie jeder bewundern kann, haben wir sie ausgestellt.“ Und so hängen die beiden Türen jetzt entstaubt, aufgearbeitet und vom Tageslicht in Szene gesetzt im Treppenhaus des Rathauses in der Carl-Schurz-Straße 2-6. uk

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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