Magma braucht neuen Fundus: Räume zum 31. Januar gekündigt

4. November 2016
20:00 Uhr
Kulturhaus Spandau, 13597 Berlin

Spandau. Mitten in die Vorbereitungen der neuen Magma-Premiere platzte die Nachricht für die Amateurtheater-Leute, dass die Räume für ihren Fundus gekündigt wurden.

Das Goldkästchen aus der berühmten Kästchenszene in Shakespeares “Kaufmann von Venedig” steht leicht staubbedeckt in der Ecke. Die Frontpartie eines alten Trabis, die man Anfang der 1990er-Jahre an jeder Straßenecke einsammeln konnte, schaut von oben auf Scheinwerfer, Kabel, Schraubzwingen und Stative herab. In einigen Umzugskartons lagern alte Programmzettel und Rollenbücher.

In einem separaten Raum hängen von der Decke Kleider, Röcke, Anzüge, Hemden und Blusen herab, daneben stehen in alten Schuhkartons gestapelt Schuhe, Stiefeletten und Soldatenstiefel und pinkfarbene Lack-Highheels in Größe 43, alles fein säuberlich sortiert und akribisch beschriftet. Auf dem Fußboden verstreut finden sich ein paar Nägel und Schrauben zwischen Sägespänen, die vom letzten Bühnenbau zeugen.

Die profilierte Amateurtheatergruppe MagmaTheater Spandau mit fast 65-jähriger Vereinsgeschichte leistet sich seit weit mehr als 20 Jahren im Dachgeschoss eines Garagenkomplexes diesen gut sortierten Theaterfundus. Doch damit könnte bald Schluss sein. Am 15. Juli erhielt die Geschäftsstelle ein Fax mit der Kündigung zum 31. Januar 2017. Besonders bitter ist dieser Kündigungstermin, feiert doch der Verein am 5. Januar den 65. Jahrestag seiner Gründung.

“Wir hatten mit der Grundstücksmiteigentümerin über Jahre hinweg ein gutes Verhältnis. Nun wurde das Gesamtgrundstück mit allen Garagen und dem Wohn- und Gewerbehaus veräußert und gleich nach dem Verkauf flattern den Nutzern und Mietern die Kündigungen reihenweise auf den Tisch”, beschreibt Vereinsvorsitzender Jörg Sobeck die Situation. “Nun müssen wir nach anderen Räumlichkeiten Ausschau halten. Aber es wird schwer, noch einmal solch eine Fläche zu einem für den Verein bezahlbaren Preis zu finden. Da heißt es, im Vorfeld ordentlich ausmisten, selbst wenn einem beim Entsorgen der einen oder anderen Theater-Devotionalie noch so sehr das Herz blutet”, so Sobeck weiter.

Und so suchen die theaterbegeisterten Amateure mit Anspruch nach einer größeren Abstellfläche in Spandau, in den angrenzenden Bezirken oder auch im näheren Umland von Berlin. “Scheunen, Garagen, Schuppen, kleinere leerstehende Fabrikhallen, möglichst trocken und durchaus ohne Wasseranschluss, aber notwendigerweise mit Strom”, ist sich der Vorstand einig, müssten doch irgendwo zu einem erschwinglichen Preis zu finden sein. Kontakt unter joerg.sobeck.@magma-theater.de.

Am 4. November wird auf jeden Fall die nächste Premiere im Kulturhaus Spandau, Mauerstraße 6, sein. Ab 20 Uhr steht dort Jura Soyfers "guck oder der Weltuntergang" auf dem Programm. Karten kosten inlusive Glas Sekt und Premierensnack zwölf, ermäßigt zehn Euro. Bestellung unter  333 40 21. CS

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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