Reinickendorf. Zum Aktiontag „Gemeinsame Sache“ veranstaltet die Arbeitsgemeinschaft Stolpersteine Reinickendorf am Sonnabend, 9. September, zwei Reinigungsaktionen von verlegten Stolpersteinen.
Gabriele Thieme-Duske und Eckhard Rieke informieren am 9. September um 11.30 Uhr an der Ecke Quäkerstraße und Otisstraße über die Geschichte und das Schicksal der Mitglieder der so genannten Beuthke-Gruppe um Ernst Beuthke und seiner Familie. Die Familie war kommunistisch geprägt und engagierte sich politisch. Besonders Ernst Beuthke geriet dabei früh in Konflikt mit der SA und verließ Deutschland.
Über verschiedene Stationen in der Sowjetunion und Spanien (er beteiligte sich am Spanischen Bürgerkrieg) kam Ernst Beuthke nach England. Von dort flog er im Frühjahr 1943 mit einer politischen Mission betraut nach Berlin und sprang westlich der Stadt mit dem Fallschirm ab.
In Deutschland wurde er nach wochenlangen Fahndungen entdeckt und verhaftet. Mit ihm wurden seine Unterstützer und Helfer verhaftet, darunter seine Brüder, Eltern und Schwiegereltern. Alle wurden auf ausdrücklichen Befehl von Heinrich Himmler ohne Gerichtsverfahren am 10. und 11. August 1943 im Konzentrationslager Sachsenhausen ermordet. Aus diesem Grund wurden am 7. Juni 2013 Stolpersteine für Ernst, Walter, Friedrich, Charlotte, Anna und Richard Beuthke verlegt. Im Anschluss an die ausführliche Vorstellung werden die Steine gereinigt.
Evelyn Rörig leitet am 9. September einen Spaziergang zu den in Heiligensee verlegten Stolpersteinen. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Eingang zur Kolonie „Waldessaum“ im Wesselburer Weg 2A. Auf dem rund 90-minütigen Rundgang werden die Schicksale von fünf Euthanasieopfern vorgestellt. Bei den Stopps werden die dort verlegten Stolpersteine gereinigt. Die Teilnahme an beiden Veranstaltungen ist kostenlos. CS
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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