Jungvögel im Bauschaum erstickt

Bauleiterin Natalie Seidel von der Wohnungsgenossenschaft Grüne Mitte zeigt, wie die Nistplätze im Siedlungshof 6 farblich markiert wurden. Bauarbeiter ignorierten eine solche Markierung, was mehreren Vögeln zum tödlichen Verhängnis wurde. | Foto: hari
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  • Bauleiterin Natalie Seidel von der Wohnungsgenossenschaft Grüne Mitte zeigt, wie die Nistplätze im Siedlungshof 6 farblich markiert wurden. Bauarbeiter ignorierten eine solche Markierung, was mehreren Vögeln zum tödlichen Verhängnis wurde.
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Hellersdorf. Tierschützer erheben schwere Vorwürfe gegen die Wohnungsgenossenschaft Grüne Mitte. Bei Bauarbeiten sollen Jungvögel in ihrem Nest lebend eingemauert worden sein.

Die Tierschützer stellen das als krasses Beispiel dafür dar, wie sorglos die Wohnungsgenossenschaft mit Tieren umgeht. Sie fordern die Einhaltung der Schutzverordnungen und strengere Kontrollen der Bauarbeiten. „Die Vorgänge müssen restlos aufgeklärt und die noch vorhandenen Niststätten durch einen unabhängigen Gutachter erneut dokumentiert werden“, fordert der Bund Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in einer Presseerklärung.

Die Wohnungsgenossenschaft lässt gegenwärtig ihren Siedlungshof 6 an der Kyritzer Straße sanieren. An der Fassade werden Platten zur Wärmedämmung aufgesetzt und Risse und Spalten an den Außenflächen verschlossen.

„Wir haben die Nistplätze vor Beginn der Bauarbeiten von einem Gutachter dokumentieren lassen“, erklärt Andrej Eckhardt, Vorstand der Wohnungsgenossenschaft. Es seien seitens seiner Genossenschaft alle vorgeschriebenen Vorsorgemaßnahmen getroffen worden. „Trotzdem hat es den einen Vorfall gegeben, den wir außerordentlich bedauern“, sagt Eckhardt weiter. Wo Menschen arbeiten, passierten eben auch Fehler. Er spricht von drei bis vier jungen Haussperlingen, die Opfer der Unachtsamkeit der Bauarbeiter wurden.

Anfang Mai hatte ein Bauarbeiter zwei Einfluglöcher mit Bauschaum verschlossen. Dabei starben nach Darstellung des BUND fünf junge Stare, sechs weitere konnten gerettet werden. Das sei aber lediglich dem Eingreifen von engagierten Anwohnern zu danken, die Polizei und Feuerwehr informierten.

Eckhardt verweist auf die umfangreichen Vorsorgemaßnahmen an der Baustelle zum Schutz der Vögel. Jeder nachgewiesene Nistplatz werde vor Beginn von Arbeiten an einem Gebäude farblich markiert. Wenn dort Jungvögel sind, sollen die Bauarbeiter die Stelle zunächst in dem jeweiligen Zustand belassen und bei den Dämmarbeiten aussparen. „Diese Löcher werden dann geschlossen, wenn die Jungvögel flügge und ausgeflogen sind“, erläutert Eckhardt. Als Ersatz lasse die Genossenschaft Nistkästen an den Fassaden anbringen. 144 würden es allein am Ende auf diesem Siedlungshof sein. An dem Siedlungshof nisten hauptsächlich Sperlinge, Mauersegler und Stare. hari

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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