Zossener Straße: Anwohner verkneifen sich das Lüften

Wegen der Geruchsbelästigung bleibt Cäcilia Habricht oft nichts weiter übrig, als die Fenster den ganzen Tag geschlossen zu halten. | Foto: hari
  • Wegen der Geruchsbelästigung bleibt Cäcilia Habricht oft nichts weiter übrig, als die Fenster den ganzen Tag geschlossen zu halten.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Hellersdorf. Bei den Arbeiten der Berliner Wasserbetriebe in der Zossener Straße stinkt es manchmal buchstäblich zum Himmel.

Der Wasserversorger setzt seit Oktober vergangenen Jahres entlang der Zossener Straße die Abwasserleitungen zwischen der Stendaler Straße und dem Pumpwerk an der Ecke Landsberger Allee instand. Die Leitungen werden abschnittsweise gesäubert und danach mit Röhren aus einem Glasfasermaterial durchzogen. Dabei öffnen die Wasserbetriebe die Einstiege zu den Röhren, sodass Gase entweichen können.

"An warmen Sommertagen ist die Luft nicht auszuhalten", sagt Cäcilia Habricht. Die 25-Jährige wohnt in der zehnten Etage eines Hauses in der Zossener Straße. Sie habe wegen des Gestanks tageweise die Fenster nicht öffnen können. Dann habe sie Innentemperaturen von 40 Grad Celsius gehabt. Daran, sich auf den Balkon zu setzen oder draußen Wäsche aufzuhängen, sei überhaupt nicht zu denken gewesen.

Die bei der Säuberung der Röhren herausgeschwemmten Betonteile sind mit Resten von Fäkalien durchsetzt. Wenn diese nach der Herausnahme nicht sofort abtransportiert werden, wird der Gestank unerträglich. Habricht hat beobachtet, dass ein solcher Berg von mit Fäkalien durchsetztem Beton einige Tage liegen blieb.

"Das dürfte eigentlich nicht sein", sagt Stephan Natz, Pressesprecher der Berliner Wasserbetriebe. Das Unternehmen werde bei den beauftragten Firmen darauf hinwirken, dass die Fäkalienreste künftig sofort abtransportiert werden. "Wir haben außerdem schon dafür gesorgt, dass die Einstiege mit Abdeckplanen verschlossen werden, soweit das möglich ist", erläutert der Pressesprecher. Weitere Gespräche mit den Bauleuten werde es geben. Mit Geruchsbelästigungen in gewissem Umfang müssten die Anwohner bis Ende des Jahres rechnen. Dann werden die Arbeiten abgeschlossen.

Die 25-Jährige hat unterdessen ihre Miete bei der Stadt und Land Wohnbauten-Gesellschaft mbH gemindert. Die Gesellschaft wies die Mietminderung zurück und verwies auf die Zuständigkeit der Wasserbetriebe.

Habricht ging zum Mieterbund und bekam die Auskunft, dass sie sehr wohl die Miete wegen der Geruchsbelästigung mindern könne. "Die Stadt und Land kann sich das Geld von den Wasserbetrieben zurückholen", erläutert sie.

Harald Ritter / hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 88× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 69× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 166× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 562× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.