Bildungsträger gründen Bündnis gegen Analphabetismus

25. Januar 2018
13:00 Uhr
Alice Salomon Hochschule, 12627 Berlin
Hanna Nann und Steffen Ott sind bei der ABU gGmbH für das Alpha-Bündnis zuständig. | Foto: hari
  • Hanna Nann und Steffen Ott sind bei der ABU gGmbH für das Alpha-Bündnis zuständig.
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Analphabetismus ist in Deutschland noch weit verbreitet. Grob geschätzt leben im Bezirk rund 5000 totale Analphabeten, auf rund 30 000 träfe die mindere Form von Analphabetismus zu. Der Bezirk will das Problem mit einem neuen Bündnis von Bildungsträgern angehen.

Das sogenannte Alpha-Bündnis wurde im September vergangenen Jahres gegründet. Seither treffen sich regelmäßig Vertreter von Bildungsanbietern, Sozialvereinen, wissenschaftlichen Einrichtungen und Wirtschaftsunternehmen, um die Wirksamkeit bestehender Angebote zu prüfen und den tatsächlichen Bedarf zu ermitteln. „Es gibt zwar Bildungsangebote für Analphabeten, sie erreichen oftmals nicht die Betroffenen noch reichen sie aus“, erläutert Hanna Nann von der ABU gGmbH. Sie ist Mitarbeiterin einer kleinen, aus zwei Personen bestehenden Projektgruppe, die das Alpha-Bündnis im Bezirk betreut. „Besonders zu Betrieben, die Azubis haben, suchen wir den Kontakt“, sagt Nann.

In Mitte, Neukölln und Spandau gibt es solche Bündnisse bereits seit einigen Jahren. Der Senat strebt an, solche Bündnisse in allen Bezirken zu schaffen.

Analphabetismus ist in Deutschland noch immer weit verbreitet. Die meisten Analphabeten versuchen im Alltag ihr Problem zu verstecken. Vielen gelingt dies oft über längere Zeit. Eigentlich müsste es schon in der Schule aufgedeckt werden. Nicht selten gehen Analphabeten aber frühzeitig einem Job nach und mogeln sich irgendwie durch.

Nach einer Studie der Universität Hamburg aus dem Jahr 2011 sind zwei Prozent der erwachsenen deutschen Bevölkerung totale Analphabeten. Mehr als 14 Prozent sind funktionale Analphabeten, bei denen die Fähigkeiten zu lesen und zu schreiben im Alltag nicht ausreichend sind.

Die Auftaktveranstaltung des Alpha-Bündnisses findet am Donnerstag, 25. Januar, von 13 bis 17 Uhr in der ASH, Alice-Salomon-Platz 5, statt und ist öffentlich. Auch von Analphabetismus betroffene Menschen können sich informieren. Es wird aber um eine Anmeldung per E-Mail an alpha.buendnis.ma-he@abu-ggmbh.de gebeten.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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