„Ich war noch niemals in New York“: Psychisch behinderte Frauen sparen und arbeiten gemeinsam für ihre Traumreise

Ramona (38), Martina und Claudia (beide 55) sowie Annette (51) werden im Verein „Mittendrin leben“ betreut. Sie träumen von einer Reise nach New York. | Foto: hari
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  • Ramona (38), Martina und Claudia (beide 55) sowie Annette (51) werden im Verein „Mittendrin leben“ betreut. Sie träumen von einer Reise nach New York.
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Hellersdorf. New York ist für viele ein Traumziel – auch für eine Gruppe von sechs Frauen, die vom Verein „Mittendrin leben“ betreut werden. Sie sind psychisch behindert und kommen in vielen Dingen mit dem Leben nicht zurecht. Der Verein möchte ihnen ihren Traum erfüllen und sammelt auf der Internet-Plattform betterplace.org Spenden.

Die Frauen treffen sich regelmäßig zum Basteln und Stricken in der Einrichtung des Vereins in der Albert-Kuntz-Straße. Mitunter singen oder summen sie bei der Arbeit gemeinsam das Lied von Udo Jürgens „Ich war noch niemals in New York“. Martina (55) sagt: „Klar, das Lied hat man im Kopf. Vielleicht sind wird auch deshalb auf die Idee mit der Reise gekommen“. Die 55-Jährige hat vor rund 20 Jahren in einer Großbäckerei gearbeitet. Danach wurde sie arbeitslos, begann zu trinken, psychische Störungen kamen hinzu. Seit acht Jahren lebt sie in einer Betreuungseinrichtung des Vereins in Mahlsdorf. Seit Jahren trinkt sie keinen Tropfen Alkohol mehr.

„Ich möchte einmal noch etwas vom Leben haben, einen Traum erfüllt sehen“, erklärt sie. Aus eigener Kraft würde sie dies niemals schaffen. Sie möchte die Freiheitsstatue einmal wirklich sehen und das nicht nur auf einer Postkarte, Manhattan, den Broadway, wie man das alles aus Büchern, Filmen und dem Fernsehen kennt.

Seit Herbst vergangenen Jahres legen sie eisern jeden Euro beiseite, den sie erübrigen können. Der Verein unterstützt sie mit Spendenaktionen. Zu Weihnachten wurden Kekse gebacken. Auch ein Trödelmarkt wurde schon veranstaltet. Zu Ostern werden handgefertigte Produkte verkauft wie Ostereier und Schafe aus Wolle.

Trotzdem reichen die Erlöse nicht. Denn die Frauen benötigen Betreuer. Alleine reisen können die psychisch behinderten Menschen nicht. Mit 2000 Euro rechnet der Verein pro Person für die zehntätige Reise, die im Herbst stattfinden soll.

Der Verein startete deshalb im Internet eine Spendenaktion. „Vielleicht finden wir auch einen Großspender, etwa eine Firma“, sagt Kirsten Betancourt, Leiterin der Tagesbetreuung des Vereins. hari

Mehr Informationen zur Spendenaktion gibt es auf http://asurl.de/13b8.
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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