Das Trauma der Flucht: Drei ezidische Künstler stellen im KBZ aus

21. Januar 2018
17:00 Uhr
Kirchliches Begegnungszentrum KBZ, 13125 Berlin
Sofian Dikani zeigt in der neuen Ausstellung seine Fotografien. | Foto: Verein Eziden Weltweit
3Bilder
  • Sofian Dikani zeigt in der neuen Ausstellung seine Fotografien.
  • Foto: Verein Eziden Weltweit
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Eine Ausstellung mit Werken ezidischer Künstler präsentiert der Kulturförderverein Phoenix für einige Wochen im Kirchlichen Begegnungszentrum in der Achillesstraße 53.

Eröffnet wird diese Ausstellung am 21. Januar um 17 Uhr. Entstanden ist sie in Zusammenarbeit mit dem Verein Eziden Weltweit. Unter dem Motto „Der Krieg gegen das Volk eines Engels – Ezidische Künstler im Exil“ werden Arbeiten von drei Künstlern gezeigt, die aus dem Irak flüchteten. Dabei handelt es sich zum einem um Werke der in Mexiko lebenden Künstlerin Narin Ezidi, zum anderen um Bilder von Qasim Alsharqy und Sofian Dikani, die beide in Deutschland leben.

Am 2. August 2014 zogen sich die der kurdischen Autonomieregierung unterstehenden Peshmerga-Einheiten aus den von den Eziden bewohnten Gebieten im Nordosten des Iraks zurück. In den Morgenstunden des folgenden Tages drangen Kämpfer des Islamischen Staates in das nun fast schutzlose Gebiet vor und starteten einen bis dahin in seiner Grausamkeit nicht für möglich gehaltenen Vernichtungsfeldzug gegen die Eziden. Wer es schaffte, flüchtete in das Shingal-Gebirge oder gleich weiter nach Europa, um dort Schutz und Sicherheit zu suchen. Unter den Flüchtlingen befanden sich auch der Maler Qasim Alsharqy und der Fotograf Sofian Dikani.

Die Künstlerin Narin Ezidi musste bereits Anfang der 90er-Jahre mit ihrer Familie vor der Verfolgung durch den irakischen Diktator Saddam Hussein in die Türkei fliehen. Drei Jahre später gelang es ihrer Familie, sich in Kanada niederzulassen. Gegenwärtig lebt die Künstlerin in Mexiko.

Die Werke der drei dokumentieren die Verbrechen des IS und den Überlebenswillen der Eziden. Zugleich spiegeln sie den Schmerz, das Trauma der Flucht und den Kampf für eine Zukunft ohne Angst wider. Eine Auswahl ist nun im KBZ zu sehen. Zur Vernissage am 21. Januar sind Qasim Alsharqy und Sofian Dikani anwesend. Die Ausstellung ist montags von 9 bis 14 Uhr und 17 bis 18.30 Uhr, dienstags von 9 Bis 10.30 Uhr sowie 17 bis 18.30 Uhr, mittwochs von 14 bis 16 Uhr sowie donnerstags von 10 bis 15 Uhr zu besichtigen.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

84 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.