Renée König trieb es von einem Ort zum anderen, nun hat sie Ihre Heimat gefunden

Rennée König bei der Arbeit in ihrem Atelier. | Foto: Bernd Wähner
4Bilder
  • Rennée König bei der Arbeit in ihrem Atelier.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Karow. Wer auf der Karower Piazza die Läden entlangschlendert, entdeckt unvermittelt Bilder von ihr. Renée Königs Kunstwerke stehen und hängen hier in einem leerstehenden Laden.

Der Betrachter bemerkt sofort ihre besondere Sicht auf Karow. „Ich male nur, was ich selbst schon gesehen habe“, sagt sie. Und in Karow kennt sie sich aus. „Seit frühester Kindheit bin ich mit Karow verbunden“, sagt die 59-Jährige. „Meine Großeltern und Eltern hatten hier ein Gartengrundstück. Als Kind war ich am Wochenende und in den Ferien immer hier. Wenn wir aus der Stadt nach Karow kamen, fühlte ich mich, als wenn ich in den Urlaub fahre.“

Doch als Erwachsene fühlte sich Renée König ein wenig heimatlos. Sie studierte Russisch, Kunst und Lebenskunde, wurde Lehrerin. Aber es hielt sie nicht lange an einem Ort. „Rückblickend muss ich gestehen, dass ich alle vier Jahre umgezogen bin. Ich lebte zum Beispiel in Cottbus, dann in Niederschönhausen, im Bezirk Mitte, in Erfurt, in Wittenberg, in Dresden, mal in Hellersdorf, dann unmittelbar am Brandenburger Tor und auch in Zehlendorf. Als Russisch-Lehrerin war ich natürlich auch in Russland.“

Was Spaß macht

So richtig sesshaft wurde Renée König nirgendwo. „Ich hatte zwar immer Fernfreundschaften, aber es kam nie dazu, dass ich an meinen Lebensstationen freundschaftliche Beziehungen vertiefen konnte.“ Nach Schicksalsschlägen kam sie vor zehn Jahren zu der Überzeugung: Ich mache künftig nur noch, was mir wirklich Spaß macht - und das ist das Malen. Das Leben sei zu kurz, um die Erfüllung eigener Wünsche ewig vor sich herzuschieben, meint sie heute.

„Ich hatte auch Sehnsucht, endlich sesshaft zu werden“, sagt Renée König. „In Karow fühlte ich mich schon immer wohl. Ich bin zwar ein Stadtmensch, aber das Tolle in Karow ist, dass es mit dem alten Dorf und dem Neubaugebiet eine Mischung aus Ländlichem und Stadt gibt. Das liebe ich an Karow. Außerdem komme ich mit der S-Bahn binnen weniger Minuten in die Innenstadt, wenn ich mal Trubel brauche.“

Karower Malgruppe

Doch allein mit dem Umzug war es nicht getan, um in Karow heimisch zu werden. „Ich fand glücklicherweise schnell Menschen, mit denen ich in Kontakt kam“, sagt die Künstlerin. Dazu zählen vor allem die Frauen aus der Karower Malgruppe, die sie anleitet. Mit viel Eifer und Fantasie tauschen sie sich im Atelier von Renée König regelmäßig über Maltechniken und Bildaufbau aus. „Die Malgruppe ist für mich inzwischen wie eine liebe Familie“, sagt sie.

Die Frauen der Malgruppe sind auch ein Grund, warum Karow inzwischen für die Künstlerin ihre Heimat ist. Ein weiterer ist das besondere Karower Flair. „Dazu zählt nicht nur die Mischung von alten Häusern und Neubauten, vor allem die Menschen gehören dazu. Man kommt mit ihnen schnell in Kontakt.“ BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

83 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Knieschmerzen müssen nicht sein.  | Foto: AdobeStock_197992483

Infoabend für Patienten
Schluss mit Hüft- und Knieschmerzen!

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben dauerhaft beeinträchtigen? Oder schmerzt das Knie bei jedem Schritt? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie herzlich zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüft- und Knieschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden...

  • Westend
  • 26.03.24
  • 1.272× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.385× gelesen
  • 1
Gesundheit und MedizinAnzeige
Seinen Füßen sollte man sehr viel Aufmerksamket schenken.

Infos für Patienten
Thema: „Rund um den ganzen Fuß"

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Doch wenn Probleme auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Anatomie des Fußes und beschäftigen sich gezielt mit Problemen wie Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen für diese häufig auftretenden Probleme....

  • Pankow
  • 06.03.24
  • 2.337× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Wir beantworten Ihre Fragen gern. | Foto: Volkmar Otto

Sicherheit während der OP
Wie sicher sind Narkosen im Alter?

Im Laufe unseres Lebens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Operation benötigen. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Zum Beispiel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere Lungenkrankheiten oder Demenz die Narkoseverträglichkeit beeinflussen. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Fragen und Bedenken mit uns zu teilen. Unser Ziel ist es, Ihnen die Angst vor der Narkose zu nehmen und Ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie wir Ihre...

  • Reinickendorf
  • 13.03.24
  • 2.295× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.