Mit dem Pferd zu Besuch im Altenheim

Doreen Siering mit einem ihrer Pferde im Pflegeheim. Das kommt an: Die Bewohnerinnen kümmern sich gleich um den tierischen Gast. | Foto: Bernd Wähner
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Karow. Dem Grundstück Alt-Karow 20 sieht man an seiner Struktur noch an, dass es ein früheres Bauerngehöft ist. Doch inzwischen leben hier keine Landwirte mehr, sondern Senioren.

Die Gesellschaft Advivendum richtete auf dem Hof vor nunmehr fünfzehn Jahren ein Seniorenpflegeheim namens "Epikur" ein. In ihm gibt es 18 Plätze, vor allem für an Demenz erkrankte Menschen. Diese leben hier wie eine große Familie zusammen. Und das ist wörtlich zu nehmen. Denn das Unternehmen wurde für sein Engagement bereits mit dem Ehrenpreis als familienfreundlichster Betrieb in Pankow ausgezeichnet.

Zum Alltag in der Einrichtung gehört, dass regelmäßig Kinder aus Karower Grundschulen die Senioren besuchen. Gemeinsam wird gebastelt, musiziert und gefeiert. Eine wichtige Rolle im Leben spielen aber auch Tiere. „Das Besondere an diesem Heim ist, dass die Bewohner auch Tiere aus ihren früheren Wohnungen mitbringen können“, erklärt Doreen Siering. Die Psychologin wuchs in Karow auf. Inzwischen lebt sie mit ihrer Familie wieder auf einen Bauernhof in Alt-Karow. Auf dem gibt es zwei Pferde, ein Pony, ein Esel, Hühner, Kaninchen, Meerschweinchen und andere Tiere.

Weil sie merkte, dass Kinder auf die Tiere reagieren, macht sie mit Unterstützung ihrer Tiere seit geraumer Zeit Therapieangebote für Kinder. Das kommt gut an. Aber nicht nur Kinder reagieren auf Tiere. Das trifft auch auf ältere Menschen zu, die an Demenz erkrankt sind.

Durch die Berührung und eine nonverbale Kommunikation öffnen sich die Patienten viel mehr. Erinnerungen werden wach, und sie fühlen sich gleich besser, weiß Siering und deshalb ist sie jetzt auch regelmäßig im Pflegeheim Epikur und auf dessen Hof anzutreffen. Wenn sie zum Beispiel mit einem ihrer Pferde im Gartenbereich im Kreise der Bewohner unterwegs ist, sind diese gleich viel aufgeschlossener. „Die Tiere mobilisieren die Bewohner, aus ihren Zimmern rauszukommen und mehr am Leben teilzunehmen“, sagt die Karowerin. Das konnte man auch kürzlich bei einem Herbstfest erleben, das am Haus Epikur stattfand. BW

Weitere Informationen zu Doreen Sierings tiergestützer Therapie gibt es auf www.doreen-siering.de/Doreen-Siering-Therapie.html.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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