Unterricht wie vor 25 Jahren: Wiedersehen von Hans-Carossa-Abiturienten

Fast wie vor 25 Jahren in Hakenfelde: Manfred Heun hält in Kladow eine Unterrichtsstunde vor Schülern ab, die längst selbst Kinder haben. | Foto: Christian Schindler
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Kladow. Vor 17 Jahren zog das Hans-Carossa-Gymnasium nach Kladow – jetzt trafen sich dort ehemalige Schüler, die vor 25 Jahren ihr Abitur gemacht haben.

Manfred Heun hat seine Rituale. Wenn er die Klasse betritt, hat er geradezu künstlerisch einen Schal um den Hals geworfen. Das muss so sein, auch wenn er eigentlich Pensionär im Unruhestand ist. Heun hat lange am Hans-Carossa-Gymnasium unterrichtet, unter anderem Deutsch. Noch immer ist er für die Schule aktiv, jetzt betreut er deren Website.

Die Geste mit dem wehenden Schal muss auch sein, als Heun jetzt „seine“ Klasse betritt. Für mehr als 30 Schüler, die vor 25 Jahren ihr Abitur bestanden haben, lässt er den Stoff flattern und wirft historische Fotos auf das Smartboard, das längst die Tafel ersetzt hat.

Viele Erinnerungen

Die Erinnerung an einzelne Schüler verbindet sich mit dem, was er vor 25 Jahren erfolgreich weitergegeben hat: Unter anderem die Unterscheidung zwischen Binde- und Trennungsstrich, die seine Schüler immer noch draufhaben, im Gegensatz zu manchem Geschäft in Spandau, dessen Werbung Heun als abschreckendes Beispiel für schlechtes Deutsch gerne fotografiert.

Als seine Schützlinge ihr Abitur machten, da war noch nicht an die Nutzung des Internets im Unterricht zu denken. Und die Schüler mussten auch nicht nach Kladow fahren, denn dort, wo heute mehr als 1000 Schüler lernen, war damals noch britischer Flugplatz. Ein Jahr nach dem Abi-Jahr 1992 zogen die Alliierten nach der deutschen Wiedervereinigung ab.

Umzug nach dem Mauerfall

Alle, die jetzt noch einmal über Binde- und Gedankenstrich nachdenken, haben ihr Abitur an der Streitstraße in Hakenfelde abgelegt. Dort war 1951 im ehemaligen Luftfahrtgerätewerk die Hans-Carossa-Oberschule gegründet worden. Als sich nach dem Mauerfall 1989 die Stadt grundlegend änderte, bekam auch die Schule Änderungen zu spüren. 1993 wurde der Mietvertrag gekündigt, die Schule musste sich einen Standort sorgen. Der wurde schließlich gefunden, 1999 wurde der Grundstein in Kladow gelegt. Schon nach den Sommerferien 2000 konnte die Schule an ihrer neuen Adresse Am Landschaftspark Gatow 40 einziehen. CS

Fast wie vor 25 Jahren in Hakenfelde: Manfred Heun hält in Kladow eine Unterrichtsstunde vor Schülern ab, die längst selbst Kinder haben. | Foto: Christian Schindler
Manfred Heun zeigt das neue Hans-Carossa-Gymnasium auf dem Smartboard. | Foto: Christian Schindler
Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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