Baumaßnahme am Lanzendorfer Weg empört Anwohner

Die Zäune rechts des Fußwegs am Lanzendorfer Weg sollen versetzt werden, um auf dem von den Anwohnern genutzten Areal Regenwassermulden anzulegen. | Foto: privat
  • Die Zäune rechts des Fußwegs am Lanzendorfer Weg sollen versetzt werden, um auf dem von den Anwohnern genutzten Areal Regenwassermulden anzulegen.
  • Foto: privat
  • hochgeladen von Michael Uhde

Kladow. Wenig begeistert von den Ausbauplänen des Bezirks für den Fußweg zwischen Röttenbacher und Lanzendorfer Weg sind viele der Anwohner. Seit 1978 konnten sie mit Einverständnis der Liegenschaftsverwaltung Teile des nun für den Ausbau benötigten Areals nutzen. Doch damit soll nun Schluss sein.

Das Areal gehört zum Vermögen des Fachbereichs Tiefbau. Bereits 2007 sollte der Fußweg befestigt werden, da im Ernst-Hoppe-Seniorenwohnheim am Lanzendorfer Weg 30 durch herabfließendes Regenwasser Schäden entstanden. Dem Tiefbauamt war allerdings entgangen, dass die Einrichtung längst Schutzmaßnahmen getroffen hatte. 2010 waren erneut Baumaßnahmen geplant. Nun sollte eine Feuerwehrzufahrt angelegt werden. Die Voraussetzungen dafür waren jedoch bereits von jeher gemäß der Berliner Bauordnung geschaffen.

Nun begründet Antje Uebelgünne, stellvertretende Leiterin des Tiefbauamts, den geplanten Ausbau des Fußwegs mit Ausspülungen durch herabschießendes Regenwasser. Diese führten für die Nutzer des Wegs zu Verkehrsgefährdungen. Um dies zu verhindern, will das Tiefbauamt Regenwassermulden auf den bislang von Anwohnern genutzten, jedoch dem Bezirk gehörenden Grundstücksteilen bauen. Die Wegführung müsste verändert werden, das Fällen etlicher Bäume wäre unvermeidlich. "Da die Standsicherheit der betroffenen Bäume nach der Baumaßnahme nicht unterschrieben werden kann, befürworten wir deren Fällung innerhalb der vom Naturschutzgesetz vorgeschriebenen Fällzeit", so Uebelgünne.

Den Anwohnern erschien der Aufwand des kostenintensiven Bauvorhabens unverhältnismäßig hoch. Sie hatten keine Einwände gegen eine Befestigung, wohl aber gegen eine Umlegung des Weges und den Bau von Regenmulden. "Kladow ist bereits mit Regenmulden übersät, viele sind versottet und mit Regenwasser gefüllt, häufig werden die als Abfallgruben genutzt", sagt Anwohner Hermann Brämer. Für die Entwässerung seien sie offenbar ungeeignet. Ohnedies sei die Sickerwirkung des umliegenden Geländes ohne den Bau von Sickergruben völlig ausreichend. Durch die Verlegung des Wegs und Aufschüttungen würde sich die Gefahr weiterer Ausschwemmungen sogar noch erhöhen, glaubt er.

Wegen der Bedenken und Einwände der Anwohner bat Baustadtrat Carsten Michael Röding (CDU) sie vor Kurzem zu einem Gespräch. Sie hofften auf eine positive Zusammenarbeit. "Tatsächlich wurden wir aber mit bereits vorgefertigten Beschlüssen konfrontiert", sagt Brämer. Vorschläge zum Bau einer Entwässerungsrinne hätten kein Gehör gefunden.

"Ich kann den Unmut der Anwohner über die geplanten Maßnahmen verstehen", sagt Antje Uebelgünne vom Tiefbauamt. Aber die Verkehrssicherungspflicht umfasse auch das ordnungsgemäße Ableiten des Regenwassers. So soll das Risiko, dass unbefestigte öffentliche Flächen ausgewaschen und beschädigt werden, minimiert werden. Als Vorbereitung für die Baumaßnahme würden nun zunächst die Zäune entfernt, berichtet Uebelgünne.

Michael Uhde / Ud
Autor:

Michael Uhde aus Spandau

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Knieschmerzen müssen nicht sein.  | Foto: AdobeStock_197992483

Infoabend für Patienten
Schluss mit Hüft- und Knieschmerzen!

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben dauerhaft beeinträchtigen? Oder schmerzt das Knie bei jedem Schritt? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie herzlich zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüft- und Knieschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden...

  • Westend
  • 26.03.24
  • 198× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 381× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Seinen Füßen sollte man sehr viel Aufmerksamket schenken.

Infos für Patienten
Thema: „Rund um den ganzen Fuß"

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Doch wenn Probleme auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Anatomie des Fußes und beschäftigen sich gezielt mit Problemen wie Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen für diese häufig auftretenden Probleme....

  • Pankow
  • 06.03.24
  • 1.346× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Wir beantworten Ihre Fragen gern. | Foto: Volkmar Otto

Sicherheit während der OP
Wie sicher sind Narkosen im Alter?

Im Laufe unseres Lebens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Operation benötigen. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Zum Beispiel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere Lungenkrankheiten oder Demenz die Narkoseverträglichkeit beeinflussen. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Fragen und Bedenken mit uns zu teilen. Unser Ziel ist es, Ihnen die Angst vor der Narkose zu nehmen und Ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie wir Ihre...

  • Reinickendorf
  • 13.03.24
  • 1.177× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.