"Endlich einen Zaun": Sportfreunde haben genug von Vandalismus

Die beschädigte Hochsprunganlage. | Foto: privat
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  • Die beschädigte Hochsprunganlage.
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Die Nachricht kam als Brandbrief. Unterfüttert durch mehrere Bilder.

Sie zeigen die neue Hochsprunganlage der Leichtathleten der Sportfreunde Kladow auf dem Sportplatz Landstadt Gatow. Sie war erst Anfang April eingeweiht worden. Und einige Tage später bereits beschädigt.

Am 9. April seien dort Schmierereien entdeckt worden. Zwei Tage später hätten sich verbrannte Sportschuhe auf und neben der Anlage befunden, berichten die Sportfreunde. "Sie hinterließen Brandspuren auf dem Hochsprungkasten und dem Tartan".

Vandalismus mit dem die Leichtathleten nicht zum ersten Mal konfrontiert werden. Sie fordern deshalb erneut, den Sportplatz endlich einzuzäunen. Das nicht nur wegen der anscheinend nächtlichen Besucher.

Auch das Zweckentfremden der Sandgruben zu Hundespielplatz oder -toilette sorgt für Ärger. "Mehrmals mussten wir Hundekot aus der Weitsprunggrube holen." Und dass die Vierbeiner teilweise trainierende Kleinkinder verfolgen und anbellen, finden deren Betreuer auch nicht besonders spaßig. Es solle kein "Hundebashing" betrieben werden. Aber Aussagen wie "Der ist doch ganz lieb", werden nicht unbedingt als adäquate Reaktion auf solche Vorfälle angesehen.

Der Sportplatz werde von ihnen gepflegt und regelmäßig sauber gemacht, stellen die Sportfreunde außerdem heraus. "Nach jedem Wochenende können wir zerstörte Glasflaschen aufsammeln, damit sich die Kinder nicht verletzen." Splitterreste an ihren Händen wären trotzdem nicht immer zu vermeiden. Und Barfuß laufen gehe ohnehin nicht.

"Zäunt den Sportplatz ein, damit nicht erst Schlimmeres passiert", appellieren die Leichtathleten.

Sie haben damit aber auch dieses Mal keinen Erfolg. Einen Zaun könne es aus mehreren Gründen nicht geben, heißt es bei den Verantwortlichen im Bezirk. Zum einen sei die Sportfläche Teil des gesamten Landschaftsparks und könne schon deshalb nicht einfach auf diese Weise separiert werden. Zudem müsste das Hindernis zehn bis 15 Meter hoch sein, um ungebetene Besucher wirklich abzuhalten. Schon ästhetisch wäre das keine Augenweide, abgesehen von entsprechenden Kosten.

"Ich glaube, das will auch die Bevölkerung nicht", meinte Bürgermeister und Sportstadtrat Helmut Kleebank (SPD).

Gleichzeitig sieht aber auch er Handlungsbedarf. Denn die Sportfläche im Landschaftspark sei die "am stärksten von Vandalismus betroffene im Bezirk." Eine Idee: Dort einen Platzwart zu installieren. Der wäre zwar ebenfalls nicht immer da, würde aber zumindest für etwas mehr soziale Kontrolle sorgen. Und wäre wahrscheinlich auch beim schnellen Abräumen von Unrat gefragt.

Das Thema Platzwart spielt auch bei den Plänen für ein Funktionsgebäude für diese Anlage eine Rolle. Das könnte an der westlichen Seite des Geländes errichtet werden, erklärte der Bürgermeister am 16. April im Sportausschuss. Allerdings ist die Finanzierung für dieses Vorhaben bisher noch nicht gesichert.

Kurzfristig wird auch daran gedacht, noch stärker gerade auf Sportangebote für Jugendliche in Kladow aufmerksam zu machen. Die Hoffnung: Sich dort auszutoben ist vielleicht für einige eine Alternative zur Adrenalinabfuhr im Landschaftspark.

Die dortigen Schadensverursacher auf frischer Tat zu ertappen sei dagegen schwierig. Denn Vandalen halten sich selten an feste Termine.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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