Unter Wasser mit Marke Eigenbau: Sporttauchermuseum an der Wendenschloßstraße

Otmar Richter hat das Sporttauchermuseum aufgebaut. | Foto: Ralf Drescher
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Köpenick. Otmar Richter leitet das Sporttauchermuseum des Tauchsportklubs Adlershof.

Der 78-jährige frühere Schauspieler hat als Mitarbeiter des Deutschen Fernsehfunks – daher Adlershof im Vereinsnamen – vor gut 60 Jahren den Klub mit begründet. Aus gesundheitlichen Gründen greift Otmar Richter nicht mehr zu Maske und Pressluftflasche, arbeitet dafür aber die Geschichte des Sporttauchens auf. „Ich habe vor Jahren mal ein paar selbst gebaute Unterwasserkameras in einer Vitrine ausgestellt. Das kam bei den Vereinsmitgliedern gut an und viele Tauchkameraden brachten mir historische Stücke aus ihrem Bestand mit“, erinnert sich Richter.

Wobei viele Stücke vom Anfang desSporttauchens nach dem Zweiten Weltkrieg Eigenbauten sind. So wurden Reifendruckprüfer zu Tiefenmessern und aus alten Flugzeugen wurden Kompressoren ausgebaut. Umgerüstet taten sie dann Dienst beim Füllen der Atemflaschen.

Wer unter Wasser auch noch fotografieren wollte, war ebenfalls auf Bastlergeschick oder Hilfe von Freunden angewiesen. „Wir haben für fast alle gängigen Kameras von Exa bis Praktica Unterwassergehäuse gebaut. Und als die Fotografiererei in den Fluten klappte, haben wir Schmalfilmkameras mit wasserdichten Gehäusen versehen“, erinnert sich Otmar Richter.

Die Ausstellungsstücke im vereinseigenen Museum an der Wendenschloßstraße sind Geschenke oder Dauerleihgaben. Auf Ankauf verzichtet der Sammler. Immer wieder bringen Vereinsmitglieder ein gutes und seltenes Stück mit. Manche Raritäten kommen per Post aus anderen Ecken Deutschlands. So steht in der Vitrine auch ein fabrikmäßig hergestelltes Unterwassergehäuse für die berühmte Rolleiflex-Kamera, dass nach dem bekannten Tauchsportler Hans Hass benannt wurde.

Seit der Eröffnung vor drei Jahren haben rund 1000 Besucher das kleine Museum besichtigt. Bereits mehrfach musste es erweitert werden. Die Kiezkasse hat Otmar Richter beim Kauf neuer Vitrinen unterstützt.

„Das Tauchsportmuseum bereichert die Museumslandschaft unseres Bezirks“ sagte Bürgermeister Oliver Igel (SPD) bei einem Besuch Ende Januar. Gibt es doch in Treptow-Köpenick neben zwei Heimatmuseen eine Ausstellung zum Hauptmann von Köpenick, eine Gedenkstätte für die Schriftstellerin Anna Seghers in ihren früheren Wohnräumen, das Altglienicke-Museum und die Sammlungen des Industriesalons Schöneweide. Dazu noch das Kunstgewerbemuseum auf Schloss Köpenick. Im Rahmen einer Serie werden wir ihnen diese großen und kleinen Museen in den nächsten Monaten vorstellen.

Das Sporttauchermuseum befindet sich im Klubhaus des PSB 24/Tauchsportklub Adlershof, Wendenschloßstraße 420. Geöffnet ist bei freiem Eintritt – Spenden willkommen – donnerstags von 17 bis 20 Uhr oder nach Vereinbarung unter Fu 0170/340 91 48. RD

Hier ein kurzes Video:

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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