Köpenick. Zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts war die Meierei C. Bolle in aller Munde, die Geschäfte des Unternehmens waren in ganz Berlin zu finden, auch in Köpenick.
Am früheren Gut Marienhain in der Wendenschloßstraße erinnert jetzt eine Tafel daran. Die Backsteinbauten, in denen Carl Bolle (1832-1910) Milch und Fleisch für die Berliner produzierte, werden heute durch ein Autohaus genutzt. Ortschronist Gerd Richter hat sich seit Jahren mit der Geschichte von Bolle befasst. „Ich möchte nicht, dass die Erinnerung an diesen umtriebigen Unternehmer verschwindet. Er war einer der Ersten, die in Berlin hygienisch einwandfreie und damit gesunde Milch verkauft haben und das nahm auch hier in Wendenschloß seinen Anfang“, sagt Richter.
Für Bolle war in Köpenick allerdings schon um 1916 Schluss, die Firma baute den Standort in Moabit aus. Später nutzen zahlreiche Firmen und Gewerbetreibende die Gebäude, im Zweiten Weltkrieg wurden sogar Geräte für die Pilotenausbildung der Luftwaffe gefertigt.
Am 16. Juli um 11 Uhr wird die Tafel an der Wendenschloß-, Ecke Siegfried-Berger-Straße offiziell eingeweiht. Neben einem Vortrag von Gerd Richter gibt es für jeden Besucher auch einen Becher Milch, zur Erinnerung an das Hauptgeschäftsfeld von Bimmel-Bolle, wie das Unternehmen von den Berlinern genannt wurde. Die jugendlichen Milchverkäufer klingelten mit Glocken ihre Kunden herbei. Ort: e. RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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