Tauchsportler reinigen Köpenicker Kanal von Schrott und Müll

Rund zwei Tonnen Schrott, darunter 18 Fahrradwracks, wurden abgefahren. | Foto: Ralf Drescher
  • Rund zwei Tonnen Schrott, darunter 18 Fahrradwracks, wurden abgefahren.
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Köpenick. Das Gewässer, das von der Spree unter der Wendenschloßstraße hindurch führt, hat keinen offiziellen Namen. Angelegt wurde es vor rund 100 Jahren für eine Chemiefabrik. Jetzt waren dort Mitglieder des Tauchsportklubs Adlershof im Einsatz.

Sie haben den Kanal von der Wendenschloßbrücke bis zur Spree von Unrat gereinigt. "Anwohner hatten uns darum gebeten", sagt Jan Steppe, Vorsitzender des Tauchsportklubs. "Sie hatten in der rbb-Abendschau einen Bericht über unsere Putzaktion im vergangenen Jahr gesehen." Einer dieser Anwohner ist Frank Zimmermann, der gleich neben der Wendenschloßbrücke wohnt. Wie auch andere hat er ein Motorboot und nutzt damit die Zufahrt über den Stichkanal. "Ich habe mir bereits die Schraube beschädigt, weil ich gegen einen Einkaufswagen gefahren bin. Nachbarn haben ähnliche schlechte Erfahrungen gemacht", erzählt er verärgert.Nach wochenlanger Vorbereitung, wobei die Sportler auch vom Grünflächenamt unterstützt wurden, stiegen acht Taucher, unterstützt von 20 Helfern an Land, in die trüben Fluten. "Die Sicht betrug vielleicht 20 Zentimeter, wir waren auf unseren Tastsinn angewiesen", sagt berichtet Dieter Langenhahn nach dem Einsatz.

Ein Jäger wäre stolz auf die "Strecke" gewesen, die nach zweistündigem Einsatz am Ufer lag. Geborgen wurden unter anderem 18 Fahrräder, sieben Einkaufswagen, Kunststoffrohre, Baustellenabsperrungen, Verkehrsschilder und einige Betonbohrkerne, die vermutlich noch von der Brückensanierung vor einigen Jahren herrühren. Die BSR-Mitarbeiter, die den riesigen Müllberg abholten, haben noch vor Ort nachgewogen. Rund zwei Tonnen Unrat und Schrott haben die ehrenamtlichen Müllmänner mit der Taucherbrille aus dem trüben Wasser geholt.

Und es soll nicht der letzte Einsatz des Jahres gewesen sein. Im September steigen die Tauchsportler noch einmal in die Alte Spree an der Baumgarteninsel, wo bereits 2012 so einiges aus dem Wasser geholt wurde. Das Umwelttauchen, so der offizielle Begriff, praktizieren die Tauchsportler, die in einem Bootshaus in der Wendenschloßstraße 420 ihre Basis haben, seit 2005. Vor zwei Jahren wurden sie für ihr Engagement vom Deutschen Olympischen Sportbund mit dem "Großen Stern des Sports" in Silber ausgezeichnet.

Mehr zum Verein unter www.tauchsportklub-adlershof.de
Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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