Flussbad wird aufgestockt: Verein baut neues Gästehaus

Das neue Hostel am Dahmeufer ist im Rohbau bereits fertig. | Foto: Ralf Drescher
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Köpenick. Seit Monaten haben in der Gartenstraße die Bauarbeiter das Sagen. Auf dem Areal des Flussbads entsteht ein Seminar- und Gästehaus.

„Das Gebäude für unser Hostel war nur gemietet. Der Vertrag wurde nach 20 Jahren nicht mehr verlängert. Deshalb haben wir uns entschieden, unseren bisherigen Bau zu erweitern“, berichtet Djamila Linke, Geschäftsführerin des Vereins Der Cöpenicker. Der Verein entstand vor über 20 Jahren, um Jugendarbeit im Bezirk zu etablieren. Erste Aufgabe war es, das marode Flussbad zu retten. Der damalige Bezirk Köpenick als Verwalter hatte es 1993 kurzerhand geschlossen, wegen angeblich schlechter Wasserqualität. Dem Angebot des Vereins, dort ein Jugendzentrum einzurichten und auch den Badebetrieb weiterzuführen, konnten sich die politisch Verantwortlichen dann aber nicht verschließen. „Wenn wir das Areal nicht genutzt hätten, wäre es längst an einen Investor verhökert und mit drei Stadtvillen bebaut worden“, meint Linke.

Jetzt wird das Flussbadgebäude überbaut. Es entstehen Unterkünfte für 35 Jugendliche und junge Erwachsene und Seminarräume. Neben Klassenfahrtteilnehmern kommen seit Eröffnung des Hostels 1995 hier auch Seminargruppen von Unis und Vereine auf Bildungsreise unter.

Der Neubau sollte eigentlich schon vor drei Jahren entstehen. Bei der Bearbeitung der Bauunterlagen stellte sich aber raus, dass ein Teil der alten Flussbadeanstalt auf öffentlichem Straßenland steht. „Diese sechs Quadratmeter durften wir nach längeren Verhandlungen dem Land Berlin dann abkaufen, allerdings zum Baulandpreis von 300 Euro je Quadratmeter“, sagt Djamila Linke. Neben den Unterkünften erhält das Jugendzentrum im Erdgeschoss mehr Platz für Werkstatt und Computerräume.

Veranschlagt ist der Bau mit rund 500 000 Euro, der Paritätische Wohlfahrtsverband beteiligt sich mit einem Zuschuss von 50 000 Euro. Da von Planung bis Baubeginn drei Jahre vergangen waren, hatten sich die Baupreise erhöht. „Wir hoffen mit Spenden und durch Sponsoren unsere Finanzierungslücke schließen zu können“, sagt Djamila Linke.

Der Verein hat bereits mehrmals Unterstützung von Köpenickern erhalten. Als 1998 der erste Neubau auf der alten Badeanstalt errichtet wurde, finanzierten viele Fans der Einrichtung den nötigen Grundstückskauf mit symbolischen Anteilscheinen. Der Neubau der Steganlage wurde ebenfalls durch Spender finanziert.

In wenigen Wochen müssen die Bauarbeiter fertig sein. „Für Anfang September hat sich die erste Reisegruppe in unserem neuen Gästehaus angesagt“, erzählt Djamila Linke. Wegen der Bauarbeiten bleibt die Badeanstalt bis September geschlossen. Das Flussbadrestaurant „Krokodil“ ist jedoch regulär geöffnet. RD

Kontakt über www.der-coepenicker.de.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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