Neue Pläne für den Regionalbahnhof Köpenick

Inzwischen arbeitet die Deutsche Bahn wieder an Plänen für einen Regionalbahnhof. | Foto: Ralf Drescher
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Köpenick. Seit 1999 wird vom Bau eines Regionalbahnhofs in Köpenick gesprochen. Nach ersten Plänen sollte er eigentlich 2007 in Betrieb gehen. Die wurden mehrfach geändert. Jetzt hat Alexander Kaczmarek, Konzernbeauftragter der Deutschen Bahn für Berlin, die aktuellen Pläne vorgelegt.

„Im Sommer gehen die Planfeststellungsunterlagen zum Bahnhofsbau an das Eisenbahnbundesamt, nach deren Prüfung zur zuständigen Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. Dann gibt es das sogenannte Auslegungsverfahren, an dem Behörden und Öffentlichkeit beteiligt werden müssen. 2020 könnte der Planfeststellungsbeschluss vorliegen, spätestens 2022 wäre dann Baubeginn“, teilte Kaczmarek auf einer von Abgeordnetenhausmitglied Maik Penn (CDU) organisierten Infoveranstaltung mit. Das Jahr für die Betriebsaufnahme beziffert der Konzernbeauftragte vorsichtig auf 2026.

Das hört sich nach einem langen Zeitraum an, hat jedoch mit der komplizierten Verkehrssituation zu tun. Zeitweise hatte sich die Deutsche Bahn komplett vom Projekt Regionalbahnhof verabschiedet, weil sie durch haltende Regionalzüge in Köpenick Verzögerungen auf ihrer Güterverkehrsfernstrecke Aachen-Kaunas (Litauen) befürchtete. Dieses Problem soll nun durch ein drittes Fernbahngleis behoben werden, auf dem Güterzüge den Regionalbahnsteig umfahren können. „Wir müssen deshalb im Bahnhofsbereich sämtliche Gleise, auch die der S-Bahn, neu planen und umverlegen“, sagt Alexander Kaczmarek.

Wie das Bahnhofsgebäude nach dem Umbau aussehen soll, steht noch nicht fest. Der 210 Meter lange Regionalbahnsteig, an den auch längere Züge passen, wird auf 45 Metern Länge in der Nähe des Hauptzugangs überdacht. Zusätzlich soll es zwei neue Abgänge geben, die das Land Berlin bestellt hat und auch bezahlt. Einmal einen Zugang im östlichen Bereich des Bahnhofs von Elcknerplatz und Stellingdamm aus für S-Bahn und Fernbahnsteig. Und dann einen Abgang vom S-Bahnsteig zur westlichen Seite der Bahnhofstraße. Dieser wird, ähnlich wie bereits in Karlshorst, durch eine Fußgängerbrücke zwischen den S-Bahngleisen über die Bahnhofstraße realisiert. Außerdem bekommen beide Bahnsteige einen barrierefreien Zugang über Aufzüge.

Köpenick hat bereits seit 175 Jahren Bahnanschluss. Am 23. Oktober 1842 hielt zum ersten Mal ein Zug der Berlin-Frankfurter Eisenbahn im damals weit vor den Toren Köpenicks liegenden Bahnhof. Der Bau der 81 Kilometer langen Strecke von Berlin nach Frankfurt/Oder mit mehreren Bahnhöfen hatte ganze zwei Jahre gedauert. Die ersten elektrischen S-Bahnen hielten 1928 in Köpenick.

Um das Berliner Zentrum wieder ohne Umsteigen am Ostkreuz erreichen zu können, müssen die Köpenicker aber nicht neun Jahre warten. Ab August sollen die Bahnen von Erkner in Richtung Innenstadt wieder durchgehend verkehren. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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