Rettung für den Möckernkiez? Genossenschaft hat Kreditzusage von Banken

Die bisherigen Rohbauten auf dem Baufeld Möckernkiez vom Gleisdreieck-Park aus gesehen. Seit Ende 2014 wurde hier nicht mehr gearbeitet. | Foto: Thomas Frey
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Kreuzberg. Seit Ende 2014 tat sich nichts mehr auf der Baustelle am südlichen Rand des Gleisdreieck-Parks. Ein ambitioniertes Projekt drohte zu scheitern. Jetzt soll es auf dem Gelände der Genossenschaft Möckernkiez aber endlich weitergehen.

"Uns liegt eine Finanzierungszusage eines Konsortiums aus deutschen Banken vor", erklärte deren Vorstand Frank Nitzsche. In Kürze würden deshalb die Arbeiten wieder aufgenommen.

Die Bankkredite bedeuten die letzte Rettung für das Bauvorhaben. Lange war darüber verhandelt worden.

Um das Geld zu bekommen, mussten die Genossen aber einige Kompromisse eingehen. Zwei Grundstücke auf dem Gelände, auf denen ein Hotel und ein Supermarkt gebaut werden sollen, müssen sie verkaufen. Auch der Kapitalanteil der Mitglieder wurde erhöht. Außerdem stellen einige Investoren Förderdarlehen zur Verfügung. Und der Mietpreis für die künftigen Wohnungen wird ebenfalls teurer. Er liegt im Schnitt jetzt bei etwas mehr als elf Euro pro Quadratmeter. Die Spanne bewegt sich dabei zwischen 8,62 und 13,04 Euro. Dazu verlangen die Banken, dass in den kommenden Wochen 95 Prozent der 471 Wohnungen einen Mieter haben müssen. Anfang Juni betrug dieser Anteil knapp 80 Prozent.

Zugeständnisse an Geldgeber

Im Gegenzug übernehmen die Geldinstitute den größten Anteil der Finanzierung, deren Gesamthöhe rund 130 Millionen Euro beträgt.

Das Möckernkiez-Vorhaben gilt als eines der größten genossenschaftlichen Bauprojekte nicht nur in Berlin. Entstehen soll ein Quartier mit 14 Gebäuden für Wohnungen, Büros und Läden. Das gesamte Viertel ist autofrei und nach höchsten ökologischen Standards geplant.

Als die Arbeiten begannen, war das Projekt allerdings erst zum Teil ausfinanziert, was schließlich vor knapp eineinhalb Jahren zum Baustopp führte. Bis dahin standen vier Häuser im Rohbau.

Ein neuer Vorstand versuchte seither, weiteres Geld aufzutreiben. Immer wieder wurde von Verhandlungen mit Banken berichtet, die aber erst jetzt erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Mit dem Ergebnis, dass am ursprünglichen Konzept einige Abstriche gemacht werden mussten. Das betrifft vor allem die Mietkosten, die sich dort inzwischen auf ähnlichem Niveau wie bei einem privaten Investment bewegen. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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