Farbe und schwarz-weiß: Politische Bestandsaufnahme in der Markthalle

Denkt nicht nur an Geld und Rendite. Ein Prediger auf der Wall Street. | Foto: Foto: Christopher Anderson
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Kreuzberg. Wer in diesen Tagen in der Markthalle am Marheinekeplatz einkauft, wird dort im Mittelgang wieder einmal mit einer Ausstellung konfrontiert.

Unter dem Titel „Traum – welcher Traum?“ präsentiert die Schau der Browse Gallery eigentlich mehrere Themenkomplexe. Es geht um den unheimlichen Aufstieg von Oligarchien und „Postdemokratie in einer neoliberal gelenkten Weltwirtschaft“. Dafür stehen Fotobeispiele aus vielen Ecken der Welt. Der Fokus liegt aber auf einem Land, dass nicht nur bei diesen Schlagworten immer wieder in der Diskussion steht – Griechenland.

Gezeigt wird deshalb eine Bilderserie, die der griechische Fotograf Nikos Pilos bereits im Jahr 2011 gemacht hat, die aber wohl auch heute als Zustandsbeschreibung seines Heimatlandes durchgeht. Die Aufnahmen zeugen von Armut, Entbehrungen und die Gleichzeitigkeit und das Berühren ganz unterschiedlicher Lebenswelten. Da ist ein Paar, das auf der Insel Mykonos einen Ekstasetanz zur Erbauung reicher Betrachter aufführt. Ein anderes Bild zeigt einen heruntergekommen Operationssaal in Saloniki. Nikos Bilder sind alle in schwarz-weiß. Sie kontrastieren mit Farbfotos, die jeweils auf der anderen Seite der Tafel angebracht sind. Auch dort geht es um weltweite Armut und Reichtum. Der betuchte Badegast in einem Pool der sich auf dem Dach eines 57-stöckigen Luxushotels in Singapur befindet korrespondiert mit Zimmermädchen, die bei einem kenianischen Großgrundbesitzer arbeiten. Oder einem Prediger, der auf der New Yorker Wallstreet per Gebet um Einhalt bittet.

Alles hängt mit allem zusammen, so vermittelt die Ausstellung. Zu diesem Bild gehört dann auch der Umgang mit Griechenland in der Schuldenkrise, wofür unter anderem die Karikaturen von Klaus Stuttmann stehen. Dort sind die Verantwortlichen ziemlich klar. Die sogenannte Troika, die EU und natürlich Angela Merkel und Wolfgang Schäuble, die für die Misere in Griechenland verantwortlich sind oder sie zumindest noch verstärken.

Daraus ergibt sich dann ein stimmiges Weltbild. Es ist in manchem nicht falsch, aber eben auch nicht vollständig.

Traum – welcher Traum ist bis zum 31. Oktober in der Markthalle am Marheinekeplatz 15 zu sehen. Geöffnet ist Montag bis Freitag von 8 bis 20, Sonnabend, 8 bis 18 Uhr. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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