Komödie "Vorhaut" erneut im Ballhaus Naunynstraße zu sehen

Wenn die Schwester mit dem Messer kommt... Eine Szene aus dem Stück "Vorhaut". | Foto: Ballhaus Naunynstraße
  • Wenn die Schwester mit dem Messer kommt... Eine Szene aus dem Stück "Vorhaut".
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Kreuzberg. Das Werk erregte schon vor seiner Premiere im Oktober großes Interesse. Damals wurde es nur wenige Tage aufgeführt. Jetzt steht "Vorhaut" erneut auf dem Spielplan des Ballhaus Naunynstraße.

Aktuell wird die Komödie um Sinn und Unsinn der männlichen Beschneidung vom 27. bis 30. Dezember gespielt. Komödie deshalb, weil das Thema nach Ansicht der Ballhaus-Macher nur auf diese Art einigermaßen unverkrampft auf die Bühne gebracht werden kann.

Die Idee, sich mit der Vorhaut und allem, was daran hängt, zu beschäftigen, kam ihnen nach den Diskussionen über das Urteil eines Kölner Gerichts, das 2012 Beschneidungen verbot. Als Protagonisten stehen deshalb die Mitglieder der Multikultifamilie Bülükoglu im Mittelpunkt. Tochter Ela erwartet ausgerechnet an Silvester die Geburt ihres Stammhalters. Der soll nach dem Willen von Großmutter Elif natürlich beschnitten werden. Wogegen Erzeuger Christian, Berliner mit pfälzischem Migrationshintergrund, heftige Einwände erhebt. Darüber kommt es im Kreissaal zu einer Debatte, an der sich auch Elifs Sohn Abraham sowie Mohammed, ein weiterer Schwiegersohn beteiligen. Ebenso Oberärztin Jasmin Tarak und Schwester Marianna Schwenzer.

Allerdings hat das Werk zunächst ein relativ langes Vorspiel. Alle Akteure haben Gelegenheit, die Charaktere ihrer Figuren klischeehaft auszuspielen. Vor allem Elif-Darstellerin Sema Poyraz läuft zur Hochform auf, ehe es dann zu unerwarteten Wendungen kommt und sich die Geschichte am Ende einigermaßen in Wohlgefallen auflöst - allerdings nicht so, wie es viele Besucher zu Beginn vermutet haben.

Die Aufführungen beginnen im Ballhaus, Naunynstraße 27, jeweils um 20 Uhr. Die Karten kosten 14, ermäßigt acht Euro.

Wer sich darüber hinaus mit dem Thema Beschneidung und ihrem kulturellen und religiösen Ursprung beschäftigen möchte, hat dazu im Jüdischen Museum, Lindenstraße 9-14, die Möglichkeit. Dort wird bis 1. März die Ausstellung "Haut ab" gezeigt. Geöffnet ist täglich von 10 bis 20 Uhr, am Montag bis 22 Uhr. Der Eintritt kostet acht, ermäßigt drei Euro.
Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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