Verordnete setzten sich für Halt am Kamenzer Damm ein

Noch rauscht die S2 am früheren GASAG-Gelände vorbei. Ginge es nach den Bezirksverordneten könnten die Züge bald am Kamenzer Damm halten. | Foto: K. Menge
  • Noch rauscht die S2 am früheren GASAG-Gelände vorbei. Ginge es nach den Bezirksverordneten könnten die Züge bald am Kamenzer Damm halten.
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Lankwitz. Der Volksentscheid zum Tempelhofer Feld wirkt sich auch auf die Planungen für den öffentlichen Nahverkehr aus. Den geplanten neuen S-Bahnhof Tempelhofer Freiheit wird es erst einmal nicht geben. Die veränderte Lage nutzt die Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf. Sie fordert den Bau eines S-Bahnhofes Kamenzer Damm.

Im Mai haben die Berliner entschieden: Auf dem stillgelegten Flughafen Tempelhof darf die Stadt nicht bauen. Neue Sportplätze sollten hier entstehen, ein Bus- und S-Bahnhof und vieles mehr. Daraus wird nun nichts.

Weil an der Ringbahn kein neuer S-Bahnhof Tempelhofer Freiheit entsteht, könnten die dafür vorgesehenen Mittel für einen S-Bahnhof Kamenzer Damm sinnvoll eingesetzt werden. So begründen die Verordneten aller Fraktionen ihren Beschluss, den sie auf der letzten Sitzung vor der Sommerpause gefasst haben.

Der S-Bahnhof Kamenzer Damm soll an der S 2 zwischen Attilastraße und Marienfelde entstehen. In der Begründung heißt es, dass der neue Bahnhof einen attraktiven Verknüpfungspunkt im Netz des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) bilden würde. Hier verkehrt die BVG-Linie 181 zu Hauptverkehrszeiten im Fünf-Minuten-Takt. Zudem könne die alle zehn Minuten verkehrende Buslinie 187 an den S-Bahnhof angebunden werden. Auch an die Baukosten haben die Verordneten gedacht. Der Bahnsteig sei problemlos am Gelände der Gasag zu errichten. Ausreichend Baufreiheit sei vorhanden. Die Kosten ließen sich somit in Grenzen halten.

Mit einem S-Bahnhof Kamenzer Damm könnte das westlich an die S-Bahn-Trasse angrenzende Wohn- und Gewerbegebiet optimal an den Nahverkehr angeschlossen werden. Zudem würden ideale Voraussetzungen gegeben, um auch das Gebiet östlich der Trasse zwischen Ringstraße und Lankwitzer Straße für den Wohnungsbau zu entwickeln.

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung gibt dem Beschluss jedoch derzeit keine Chance auf Umsetzung. Sie sieht schlicht nicht die Notwendigkeit für einen neuen Bahnhof am Kamenzer Damm. Nach Ansicht des Senates ist der Bedarf für einen zusätzlichen S-Bahn- Halt an dieser Stelle nicht gegeben. Das notwendige Verkehrsaufkommen sei nicht vorhanden.

Erst müssten auf dem angrenzenden ehemaligen GASAG-Gelände entsprechende Investitionsvorhaben wie Wohnen und Gewerbe realisiert werden, erklärt Pressesprecherin Daniela Augenstein auf Nachfrage der Berliner Woche. Nach Auskunft des bezirklichen Stadtplanungsamtes ist aber eine solche Entwicklung derzeit nicht erkennbar. "Somit wäre der Bau des S-Bahnhofes Kamenzer Damm wirtschaftlich und gemäß den Förderrichtlinien nicht vertretbar", sagt Augenstein.

Das Nein gilt aber nicht für immer. Der Senat habe sich vergewissert, dass die Errichtung eines künftigen S-Bahnhofes nach Aufbau der Dresdner Bahn möglich bleibt. Dafür sollen Flächen freigehalten werden. Bei entsprechender städtebaulicher Entwicklung des Gebietes am Kamenzer Damm werde das Land Berlin den S-Bahnhof bei der Deutschen Bahn AG in Auftrag geben.

Karla Menge / KM
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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