Kaum Interesse an Denkanstößen für sicheres Radfahren

Verkehrssicherheitsberater Ronald Paetsch zeigt dem 83-jährigen Jürgen Dittner, wie ein E-Bike funktioniert. | Foto: K. Rabe
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  • Verkehrssicherheitsberater Ronald Paetsch zeigt dem 83-jährigen Jürgen Dittner, wie ein E-Bike funktioniert.
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Auf der kurzen Geraden beschleunigt das E-Bike  sekundenschnell von null auf 25 Stundenkilometer. Das macht den Senioren Spaß, ist aber auch gewöhnungsbedürftig. Spätestens dann, wenn der Slalom-Parcours beginnt. Mit Unterstützung des kleinen Elektromotors ist es gar nicht so einfach die Balance zu halten.

„Dafür ist unser Verkehrssicherheitstag für Senioren mit dem Schwerpunkt Radfahrsicherheit da. Ältere Verkehrsteilnehmer, die noch regelmäßig auf dem Rad unterwegs sind und gern noch mobil sein möchten, können hier die verschiedenen Fahrradmodelle testen und zum Beispiel probieren, ob vielleicht das E-Bike etwas für sie ist“, sagt Ronald Paetsch. Mit dem E-Bike-Parcours, der eigens für den Aktionstag am 11. April in der Verkehrsschule Steglitz am Stadtpark Steglitz aufgebaut wurde, soll auch erfahrenen Radfahrern bewusst gemacht werden, dass sie bei höherem Tempo nicht mehr so wendig und sicher unterwegs sind, so der Polizeihauptkommissar und Verkehrssicherheitsberater. Dennoch ist das E-Bike an diesem Nachmittag das beliebteste Fahrzeug.

Für mehr Mobilität können auch Fahrräder mit drei Rädern oder Roller für Erwachsene sorgen. Auch diese Modelle konnten ausprobiert werden. Mit einem ganz „normalen“ Fahrrad konnten die Senioren ihre Geschicklichkeit beim Hindernis-Parcours testen. An Info-Ständen informierten Beamte des Polizeiabschnitts 45 und die ADFC-Stadtteilgruppe zu Wissenswertem rund um das sichere Radfahren. So gab es Tipps, was alles zu einem verkehrssicheren Fahrrad gehört, wie sich die Einnahme von Medikamenten im Straßenverkehr auswirken können oder wie jeder eine Fahrradpanne einfach beheben kann sowie Informationen zur guten Sichtbarkeit und zur Helmnutzung. An einem Testgerät konnte die Senioren ihre Reaktionsschnelligkeit testen.

Eindrucksvoll war auch die Darstellung des toten Winkels. „Es ist sehr bemerkenswert, wie groß der Bereich ist, in dem man von Lkw-Fahrern schlichtweg nicht gesehen wird“, zeigte sich ein Teilnehmer beeindruckt. Wie leicht man als Radfahrer und auch Fußgänger übersehen werden kann, sollte mit der Installation gezeigt werden. „Wir wollen mit den verschiedenen Angeboten Denkanstöße geben, wie jeder Verkehrsteilnehmer selbst für seine eigene Sicherheit sorgen kann“, sagt Paetsch.

Jürgen Dittner (83), Landessportwart der Naturfreunde Berlin und noch täglich mit den Rad unterwegs, freute sich über das Angebot. „Ich fahre mein Leben lang Rad, aber komme inzwischen auch an meine Grenzen“, gibt er zu. Sein Rennrad hätte er verkauft, weil er sich nicht mehr sicher genug gefühlt habe. Inzwischen ist er auf ein Mountainbike umgestiegen, wenn er mit den Naturfreunden Tagestouren unternimmt. Für die Stadt hat er ein „Einkaufsrad“ mit tiefem Einstieg. Diese Zugeständnisse müsse man zugunsten seiner eigenen Sicherheit schon machen, betont er.

Der Senior wünscht sich, dass ein Verkehrssicherheitstag für Senioren zum Thema Radfahrsicherheit regelmäßig angeboten wird. Dann könnten ältere Radfahrer diesen Tag als festen Termin einplanen - „wie eine Vorsorgeuntersuchung“, sagt Dittner. Er bedauert, dass nur wenige Senioren an diesem Nachmittag zur Verkehrsschule kamen. Warum das so war, konnte sich auch Ludwig Torns, Sprecher der ADFC-Stadtteilgruppe Steglitz-Zehlendorf, nicht erklären. „Das nächste Mal müssten wir noch gezielter für dieses Angebot werben“, sagt er.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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