Neues Entwicklungskonzept für Rummelsburger Bucht

Anwohner, Freizeitsportler und Gewerbetreibende sind von der Entwicklung der Bucht betroffen und geben zum Rummelsburger Konzept ihre Ideen dazu. | Foto: Wrobel
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Rummelsburg. Das Bezirksamt entwickelt ein Konzept für den Rummelsburger See. Der Plan soll noch im Sommer der Bezirksverordnetenversammlung zum Beschluss vorgelegt werden.

Die künftige Entwicklung der Rummelsburger Bucht wirft viele Fragen auf: Dürfen noch Fahrgastschiffe den See befahren? Und was ist mit den nicht motorisierten Freizeitsportlern? Wo gibt es Potenzial, um Gewerbe am Ufer anzusiedeln? Wo sollen Biotope des Ufers aber trotzdem erhalten bleiben? Diese Fragen soll nun ein sogenanntes "Entwicklungskonzept" beantworten, das derzeit im Auftrag des Bezirksamtes erarbeitet wird. Dabei soll nicht über die Köpfe der Bürger hinweg entschieden werden. Sie haben ein gewichtiges Wort mitzureden.

Seit mehr als einem Jahr tagt der "Runde Tisch Rummelsburg" dazu. Etwa 15 Interessenvertreter diskutieren hier über die Frage, wie künftig das Gebiet genutzt werden könnte, darunter sind Vertreter anliegender Unternehmen, Vereine, aber auch Interessengemeinschaften der Freizeitwassersportler.

Am 12. Februar präsentierte das Bezirksamt nun die Ergebnisse des Runden Tisches unter Berücksichtigung der Bürger-Vorschläge. Dabei zeigte sich: Es gibt viele Hürden und Interessen, Abwägungen und Überlegungen. Denn eine lange Liste an Themen wie Wasserschifffahrt, Wohnsiedlung, Gewerbe, Freizeitsport oder auch der giftige Boden des Sees muss ihren Einklang finden. Die ersten Ziele des Konzeptes konnten die Planer trotzdem schon verdeutlichen: So könnte die Anzahl der Anlegestege verringert werden. Der motorisierte Bootsverkehr würde zwar bleiben, doch die Fahrgastschiffe verschwinden. Vorrang hätte dann der Freizeitwassersport. Hinzu kämen Biotope, also Röhrichtgürtel am Wasser. Nicht zuletzt soll auch die Entwicklung als Gewerbestandort am südöstlichen Ufer vorangetrieben werden. So etwa mit dem Projekt des Unternehmens "Spreestudios". Auf einem 22 000 Quadratmeter großen Areal, der historischen Flussbadeanstalt, sollen Ateliers entstehen sowie ein Ort für Bootsrestaurierungen und -handel. Am nördlichen Ufer wiederum wird derzeit das Wohn- und Geschäftsgebiet "An der Mole" geplant. Das Bebauungsplanverfahren ist noch nicht abgeschlossen.

Wie weitreichend das nun formulierte Entwicklungskonzept die Zukunft der Bucht beeinflussen wird, wird sich allerdings noch herausstellen. Denn noch müssen viele politische und behördliche Fallstricke gelöst werden. Der Stadtrat für Stadtentwicklung und Umwelt, Wilfried Nünthel (CDU), hat sich dabei ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Denn über das fertige Entwicklungskonzept "Rummelsburger See" soll erstmals auch die Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg beschließen. "Noch im Sommer" sollen sie entscheiden", so Nünthel. Vor den Wahlen am 18. September ist das ein kühnes Unterfangen. Denn bislang besteht die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen als Teil der Zählgemeinschaft aus SPD und CDU in der BVV darauf, die Rummelsburger Bucht als Landschaftsschutzgebiet auszuweisen. Das, so machten die Planer jedoch am 12. Februar klar, werde es wohl nicht geben.

Zudem wird das Entwicklungskonzept nur bedingt behördliche Stricke lösen können. Denn das Gebiet des Sees fällt land- und wasserseitig gleich in mehrere Zuständigkeiten von Bund, Land – und gleich zwei Bezirken. Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg stellt derzeit für seinen Uferbereich ein eigenes Entwicklungskonzept auf. Wofür Lichtenberg mehrere Jahre brauchte, da steht der Nachbarbezirk aber erst am Anfang. KW

Anwohner, Freizeitsportler und Gewerbetreibende sind von der Entwicklung der Bucht betroffen und geben zum Rummelsburger Konzept ihre Ideen dazu. | Foto: Wrobel
Noch im Sommer soll das Entwicklungskonzept für die Rummelsburger Bucht fertig sein. | Foto: Wrobel
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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