Nicht nur Nostalgie : Das Land Berlin will das legendäre Hubertusbad wiedereröffnen

Neben zwei Schwimmhallen gibt es im Hubertusbad auch viele Räume, die einst für medizinische Anwendungen genutzt wurden. | Foto: Wrobel
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Lichtenberg. Vor 89 Jahren war es das modernste Bad Berlins. Nach mehreren gescheiterten Verkaufsversuchen soll nun eine Studie herausfinden, wie das Land Berlin den historischen Riesen ins Leben zurückholen könnte.

Wie welke Blütenblätter schälen sich die Farbschichten von den Wänden in den Behandlungsräumen des historischen Bades. 1991 schlossen sich die Türen des Stadtbades Lichtenberg. Bis dahin haben viele Lichtenberger in den beiden Schwimmhallen nicht nur Schwimmen gelernt. Als Volksbad erbaut, bot die Einrichtung den Anwohnern etwas, was sie lange Zeit in ihren Wohnungen vermissten: Es gab Badewannen und Duschen für die Körperhygiene und auch medizinische Anwendungen.

Am 6. April erlaubte die Eigentümerin der kubistisch-expressionistischen Bau-Perle, die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM), der Presse einen lang ersehnten Einblick in das Haus, in dem die Zeit zum Stillstand gekommen ist. „Wir wollen mit der Öffentlichkeitsarbeit auch die Aufmerksamkeit auf das Bad lenken“, sagt Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke).

Er will das Bad wieder in die Gegenwart holen und für alle öffnen. Und im Abgeordnetenhaus hat er mit dem Lichtenberger Linke-Politiker Sebastian Schlüsselburg einen Unterstützer. Dieser hatte im Februar die Eigentümerin und den Bezirk an einen Runden Tisch geholt, nachdem ein zweijähriger Verkaufsversuch an private Investoren gescheitert war. Die Investoren brachten zwar Ideen und den Willen mit, in das Bad zu investieren. Allerdings waren ihre Vorstellungen nicht mit dem Denkmalschutz zu vereinbaren, hieß es damals seitens der Eigentümerin, der BIM.

Das Bezirksamt forderte daraufhin vom Land Berlin, sich federführend am Erhalt und der Sanierung des Bades zu beteiligen, so der Appell der damaligen Bürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD) gemeinsam mit Immobilienstadtrat Andreas Prüfer (Die Linke).

Der Senat entspricht nun tatsächlich dieser Forderung: Die BIM hat eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, um herauszufinden, wie das Bad in seiner Gesamtheit vom Land Berlin nutzbar gemacht werden könnte. Das bestätigte am 6. April auf der Begehung BIM-Vertriebsleiter Holger Hetzel.

Ob es sich um eine Nutzung als Bad handelt, wollte er allerdings nicht sagen. Diesen konkreten Wunsch hat der jetzige Bürgermeister Michael Grunst. „Das ist keine Nostalgie. Die Kapazitäten in unseren Schwimmhallen sind an ihre Grenzen gekommen“, erklärt der Rathaus-Chef. KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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