Aufholen im großen Stil: Bezirk muss in drei Jahren 16.000 Kitaplätzen anbieten

Die Jugendstadträtin Sandra Obermeyer und Jugendamtsleider Rainer Zeddies. | Foto: Wrobel
2Bilder
  • Die Jugendstadträtin Sandra Obermeyer und Jugendamtsleider Rainer Zeddies.
  • Foto: Wrobel
  • hochgeladen von Karolina Wrobel

Lichtenberg. Mit dem Bau neuer Siedlungen droht sich der Kitamangel noch zu verschärfen. Eine Lösung könnte in der stärkeren finanziellen Beteiligung der Kommune liegen.

„Wir müssen neue Grundlagen für den Bau neuer Kitas schaffen“, sagt die Jugendstadträtin Sandra Obermeyer (parteilos für Die Linke). Der aktualisierte Kitaentwicklungsplan zeigt: Der Bauboom im Bezirk sorgt für den Zuzug von Familien und einen sprunghaft gestiegenen Bedarf an Kitaplätzen. Neuerungen wie etwa die Änderung des Einschulungsalters auf sieben Jahre und der Rechtsanspruch auf eine Kita für Einjährige machen ein Umdenken nötig. Bis zum Jahr 2019 gilt die Zielmarke von rund 16.000 Kitaplätzen, die im Bezirk erreicht werden muss. Bislang werden im Bezirk rund 13.500 Plätze in Kitas angeboten.

Das Tempo, in dem neue Kitaplätze entstehen, ist angesichts dieser Prognose zu langsam: Im vergangenem Jahr wurden 490 Plätze geschaffen, in diesem Jahr bis Juni immerhin schon 492 Plätze. Doch für freie Träger wird es immer schwerer, neue Plätze anzubieten. Kredite sind nicht mehr so einfach zu bekommen und auch die Anmietung von Räumen in neuen Gebäuden können sich Träger durch die steigenden Mieten kaum mehr leisten.

„Der Bezirk muss selbst investieren“, sagt Rainer Zeddies, Leiter des Jugendamtes. Er prüfte im Auftrag der Bezirksamts Lösungsansätze. Bisher gab der Bezirk seine eigenen Investitionsmittel fast komplett für den Ausbau von Schulen aus und reservierte die wenigen Grundstücke ebenfalls für diesen Zweck. „Wir müssen dazu übergehen, Schulneubau mit Kitaneubau zu kombinieren“, so Zeddies. Mehrere Flächen seien bereit im Fokus. Den Bau der Kitas könnte der landeseigene Kita-Eigenbetrieb NordOst übernehmen, lautet der weitere Vorschlag. Dieser baut seine Kapazitäten zumindest im Bezirk Lichtenberg aber kaum aus. Der Grund: „Der Eigenbetrieb als landeseigener Träger kann nicht so ohne weiteres Kredite aufnehmen, wie es den privaten Trägern immerhin noch offen steht“, argumentiert Obermeyer, die im Verwaltungsrat des Eigenbetriebes sitzt. Der Bezirk soll hier die Rolle der Bank einnehmen. Doch es gibt rechtliche Hürden der finanziellen Unterstützung, wendet die Finanzstadträtin und Bürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD) ein. KW

Die Jugendstadträtin Sandra Obermeyer und Jugendamtsleider Rainer Zeddies. | Foto: Wrobel
Die Jugendstadträtin Sandra Obermeyer und Jugendamtsleider Rainer Zeddies. | Foto: Wrobel
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 243× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 209× gelesen
Gesundheit und Medizin
Wenn Hüfte oder Knie schmerzen, kann eine Arthrose die Ursache sein.

Infos für Patienten
Spezialthema: Arthrose in Hüft- und Kniegelenken

Sie leiden unter Schmerzen im Knie- und Hüftgelenk? Diese Beschwerden können verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise Unfälle, Verschleißerscheinungen, angeborene oder erworbene Fehlstellungen. Die Auswirkungen beeinflussen nicht nur die Beweglichkeit, sondern auch die Lebensqualität entscheidend. An diesem Infoabend möchten wir speziell auf die Arthrose in Knie- und Hüftgelenken eingehen. Die Behandlung von Arthrose erfolgt individuell aufgrund der vielfältigen Ursachen und...

  • Pankow
  • 19.04.24
  • 127× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 237× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.569× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.