"Feuerwehrfonds" für mehr Sauberkeit in Schulen wird kaum genutzt

Im Jahr 2014 wurden die Mobilen Ergänzungsbauten an der Richard-Wagner-Schule und an der Karlshorster Grundschule fertiggestellt. | Foto: Wrobel
  • Im Jahr 2014 wurden die Mobilen Ergänzungsbauten an der Richard-Wagner-Schule und an der Karlshorster Grundschule fertiggestellt.
  • Foto: Wrobel
  • hochgeladen von Karolina Wrobel

Lichtenberg. Lediglich 16 000 Euro haben die Lichtenberger Schulen aus dem "Feuerwehrfonds" abgerufen, der insgesamt 100 000 Euro für eine bessere Reinigung bereitstellt. Wie ist die Zurückhaltung zu erklären?

Um sauberere Schule kämpften in den vergangenen Monaten viele Eltern im Bezirk. Sie setzten schließlich mit einem Anwohnerantrag in der Bezirksverordnetenversammlung durch, dass Lichtenberg künftig bei Reinigungsfirmen mehr Leistung einkauft.

Flure, Klassenzimmer und Toiletten sollen häufiger gewischt werden. Der Bezirk hat sich als neues Ziel gesetzt, dem Musterhygieneplan des Landes Berlin zu entsprechen. Rund 1,6 Millionen Euro mehr sollen investiert werden. Doch bis die neuen Verträge wirksam werden, kann es dauern: "Weil wir europaweit ausschreiben müssen, werden die neuen Verträge erst ab September 2016 greifen", sagt der zuständige Stadtrat Andreas Prüfer (Die Linke).

Bis dahin können die Schulen aus einem extra eingerichteten Feuerwehrfonds in Höhe von 100 000 Euro schöpfen. Mit dem Geld können Arbeiten bezahlt werden, die durch "besondere Umstände oder Anlässe vor Ort" verursacht und die nicht durch "die bestehenden Reinigungsverträge gedeckt" sind. Doch nur wenige Schulen haben diesen Fonds bislang in Anspruch genommen.

Bis November wurden exakt 16 184 Euro und 92 Cent ausgegeben, wie aus der Anwort auf eine Anfrage des Bezirksverordneten Michael Niedworok (Die Linke) hervorgeht. "Ich bin etwas überrascht, dass weniger Mittel ausgeschöpft wurden als erwartet", sagt Niedworok.

"Auch ich bin stark verwundert. Der Bedarf ist da", sagt Doreen Kröber, Vorsitzende des Bezirksschulbeirats. Über die Gründe können Kröber und Niedworok bislang nur mutmaßen. Kröber vermutet, dass die Schulen möglicherweise den formalen Weg eines Antrags scheuen. "Denn dass es diesen Fonds gibt, wissen die Schulleiter spätestens seit Mai dieses Jahres", sagt Kröber.

Einige Schulen nutzen den Feuerwehrfonds jedoch. Doch auch das gibt Rätsel auf. Die Karlshorster Grundschule und die Richard-Wagner-Grundschule haben zum Beispiel seit Mai im regelmäßigen Turnus die Treppen ihrer Mobilen Ergänzungsbauten reinigen lassen. Eine Leistung, die eigentlich als gewöhnliche Unterhaltsleistung und nicht als unvorhergesehene Sonderreinigung zu rechnen wäre, so Doreen Kröber.

Ähnlich verhält es sich mit den Reinigungsabrechnungen der Randow-Schule, der Matibi-Schule oder der Robinson-Grundschule, die "Baureinigung" und vereinzelt "Schleifarbeiten" abrechneten, die Carl-von-Linné-Schule gar die Reinigung der Wände ihrer Schwimmhalle. Über die Hintergründe könnte die Schulstadträtin Kerstin Beurich (SPD) aufklären. Doch sie war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Knieschmerzen müssen nicht sein.  | Foto: AdobeStock_197992483

Infoabend für Patienten
Schluss mit Hüft- und Knieschmerzen!

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben dauerhaft beeinträchtigen? Oder schmerzt das Knie bei jedem Schritt? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie herzlich zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüft- und Knieschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden...

  • Westend
  • 26.03.24
  • 246× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 429× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Seinen Füßen sollte man sehr viel Aufmerksamket schenken.

Infos für Patienten
Thema: „Rund um den ganzen Fuß"

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Doch wenn Probleme auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Anatomie des Fußes und beschäftigen sich gezielt mit Problemen wie Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen für diese häufig auftretenden Probleme....

  • Pankow
  • 06.03.24
  • 1.398× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Wir beantworten Ihre Fragen gern. | Foto: Volkmar Otto

Sicherheit während der OP
Wie sicher sind Narkosen im Alter?

Im Laufe unseres Lebens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Operation benötigen. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Zum Beispiel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere Lungenkrankheiten oder Demenz die Narkoseverträglichkeit beeinflussen. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Fragen und Bedenken mit uns zu teilen. Unser Ziel ist es, Ihnen die Angst vor der Narkose zu nehmen und Ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie wir Ihre...

  • Reinickendorf
  • 13.03.24
  • 1.224× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.