Mehr als 2000 Kitaplätze fehlen: Forderungen an Senat und Jugendamt

Der Bezirk Lichtenberg gehört in Berlin zur Spitzengruppe beim Ausbau von Kitaplätzen. „Wir machen mehr als nur unsere Hausaufgaben“, sagt Bürgermeister Michael Grunst.

Obwohl in den letzten Jahren mehrere tausend Plätze neu geschaffen wurden, reicht es immer noch nicht. Es fehlen aktuell mehr als 2000 Kita-Plätze. Immer mehr Menschen mit Kindern ziehen in den Bezirk, außerdem werden wieder mehr Kinder geboren.

Bürgermeister Grunst erklärte, „es müssen neue Kitaplätze dringend gebaut werden.“ Er forderte vom Land Berlin, vor allem über die Bezahlung und die Ausbildung von Erzieherinnen oder Erziehern nachzudenken. Im Bezirk können allein 800 Plätze in Kitas nicht vergeben werden, weil für die Betreuung das Personal fehlt.

Das Bezirksamt hat am 17. April beschlossen, eine Kita-Leitstelle aufzubauen. Damit sollen Plätze besser verteilt werden, aber auch der Bau von neuen Kitas soll beschleunigt werden. Familien- und Jugendstadträtin Katrin Framke (parteilos für Die Linke) machte deutlich, dass das Bezirksamt seiner Verantwortung gegenüber den Lichtenberger Eltern und Kindern nachkommen wird.

Von der Senatsverwaltung erwartet die Stadträtin, dass sie sich mehr für eine gesamtstädtische Steuerung bei der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern einsetzen wird. „Unser Ziel muss sein, dass die belegbaren Kitaplätze mit Betriebserlaubnis und neugeschaffene Betreuungsplätze auch wirklich belegt werden können.“ Dafür fehlen zur Zeit aber zu viele Fachkräfte.

Nur gemeinsam könnten Senatsjugendverwaltung und Bezirksamt dafür Sorge tragen, eine bedarfsgerechte Bereitstellung von Betreuungsplätzen sicherzustellen und somit insbesondere erwerbstätige und alleinerziehende Eltern zu unterstützen.

Indessen fordert die SPD-Fraktion in einer Presseerklärung, dass die Warteliste für Kitaplätze, die vom Jugendamt geführt wird, bekannt gemacht und darüber informiert wird. „Kitaplätze sind im wachsenden Bezirk Lichtenberg heiß begehrt und viele Eltern warten aktuell dringend auf einen Platz“, heißt es.

Deshalb sei es wichtig, dass Eltern von der Liste des Jugendamtes erführen und diese einsehen könnten. „Auch für das Jugendamt Lichtenberg ist es wichtig, dass alle Eltern mit dringendem Bedarf diese Liste kennen. Nur so kann ehrlich über die fehlenden Kitaplätze in Lichtenberg informiert werden“, meint die SPD. Tatsächlich würden in Lichtenberg über 2000 Plätze fehlen und nicht nur 400, wie die Liste ausweise.

Der Fraktionsvorsitzende der SPD, Kevin Hönicke, erklärt, seine Fraktion werde sich weiter intensiv darum kümmern, dass neue Kitaplätze geschaffen werden. Die Vergabe müsse optimiert werden. „Nur so können wir ein kinder- und familienfreundliches Wohnen in Lichtenberg garantieren“, betont Hönicke

Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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