Hausprojekt will soziales Wohnen realisieren

Hannes Schritt (rechts) und Andreas Neumann vor dem Haus in der Magdalenenstraße 19. Hier soll ein soziales Wohnprojekt entstehen. | Foto: Wrobel
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Lichtenberg. Der Bezirk hinkt mit der Schaffung der sanierungsrechtlichen Ziele für das Gebiet Frankfurter Allee Nord hinterher. Das gefährdet das Hausprojekt in der Magdalenenstraße 19.

Soziales Wohnen und Raum für öffentliche Kulturprojekte wollen die 60 Mitglieder des Hausprojekts in der Magdalenenstraße 19 schaffen. Im November 2012 haben sie den Plattenbau auf dem ehemaligen Areal des Ministeriums für Staatssicherheit vom Liegenschaftsfonds als Höchstbieter erworben und auch die Pläne für die Sanierung sind fertig. "Wir wollen sozial gerechten Wohnraum schaffen. Der wird auch in Lichtenberg dringend gebraucht", sagt der 27-jährige Hannes Schritt. Ende Mai könnte schon der Bauantrag beim Bezirksamt eingereicht werden. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Jetzt fordern wir vom Bezirk, dass wir das auch umsetzen können", sagt Schritt. Doch bislang ist unklar, ob an dieser Stelle überhaupt Wohnen zugelassen wird. "Jeder Monat des Wartens kostet uns Geld, das wir uns nicht leisten können. Unser Projekt wird durch die Hilfe von sozial engagierten Menschen realisiert, wir sind kein großer Investor", erklärt wiederum Andreas Neumann. Der 28-jährige ist ebenfalls Mitglied im Hausprojekt, das mit Hilfe der Initiative Mietshäuser Syndikat realisiert werden soll. Banken- und Mikrokredite sind bereits aufgenommen. Die Mieteinnahmen zu deren Tilgung bleiben bislang aus. Es drohen bereits 50 000 Euro Schulden. "Noch Ende 2012 hieß es seitens des Bezirks, dass im März 2013 die sanierungsrechtlichen Ziele stehen werden", sagt Hannes Schritt. Dieses Versprechen stellt sich nun als zu ehrgeizig heraus.

Das Bezirksamt hat die sanierungsrechtlichen Ziele für das Sanierungsgebiet Frankfurter Allee Nord noch nicht festgesetzt. Wilfried Nünthel (CDU), Stadtrat für Stadtentwicklung, spricht im Fall des Hausprojekts von einer "Zwangssituation". Denn aktuell gäbe es auch Interessenten, die am Standort des Ex-Stasi-Areals Gewerbe realisieren wollten. Gewerbe oder Wohnen - um Nutzerkonflikte auszuschließen, müsse diese Entscheidung noch abgewogen werden, so Nünthel. "Der Verkauf des Hauses hätte nicht stattfinden dürfen", erklärte er auf der Mai-Sitzung des Ausschusses für ökologische Stadtentwicklung.

Die Mitglieder des Hausprojekts appellierten in der Sitzung an das Bezirksamt, soziales Wohnen und Kiezleben statt Gewerbe an diesem Standort zu ermöglichen - und schneller zu handeln. "Der Entwurf des Sanierungsrahmenplans wird Ende Mai vorliegen", so Nünthel auf der Sitzung. Der Plan selbst würde aber nicht vor September 2013 vorliegen.

"Wir wünschen uns eine positive Entscheidung zu unseren Gunsten. Das würde auch andere Projekte dieser Art in Lichtenberg bestärken", sagt Hannes Schritt. Aktuell bemüht sich die Initiative KultWache Rathausstern nach einem ähnlichen Prinzip soziales Wohnen in der Rathausstraße 12 zu realisieren.

Karolina Wrobel / KW
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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