Bambi allein zu Haus: Stadtrat bittet um Mithilfe

Grünflächenamts-Mitarbeiterin Martina Baumann erspähte das Reh und hielt es mit der Kamera fest. | Foto: Martina Baumann
  • Grünflächenamts-Mitarbeiterin Martina Baumann erspähte das Reh und hielt es mit der Kamera fest.
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Lichtenberg. Viele Wildtiere haben in der Stadt neue Lebensräume gefunden: darunter sind Wildkaninchen, Waschbären, Biber oder auch Rehe. Nun hat sich ein Reh auf dem einstigen Friedhof in der Gotlindestraße ein Revier gesucht.

"Die Mitarbeiter des Grünflächenamtes haben das Reh im April vergangenen Jahres zum ersten Mal gesichtet", sagt Umweltstadtrat Wilfried Nünthel (CDU). Seitdem wurde das scheue Tier immer wieder gesehen. Es hat sich auf der Brache des einstigen Friedhofs an der Gotlindestraße 80 wohl ein Revier gesucht und gefunden.

Ungewöhnlich sei aber, dass sich ein Reh so weit in die Stadt hineintraut. Zwar wurden Rehe schon des Öfteren im Bezirk gesichtet, aber meist in den ländlichen Gebieten wie Malchow, Falkenberg oder Wartenberg. "Wir haben die Tore des Friedhofes vorsichtshalber geöffnet, damit das Reh sich seinen Weg suchen kann", sagt der Stadtrat weiter.

Das Tier zu erschießen, komme im Wohngebiet nicht infrage. Denn hier könnten auch zufällige Passanten getroffen werden. Generell sollten Wildtiere auch bei zufälligen Begegnungen nicht angefasst oder in die Enge getrieben werden. Deshalb appelliert der Stadtrat insbesondere an Hundehalter, die auf den Grünanlagen in der Gotlindestraße mit ihren Tieren unterwegs sind: "Hunde sollten an der Leine geführt werden. Wir wollen dem Reh unnötigen Stress ersparen." Ist der Jagdinstinkt eines Hundes geweckt, ist nicht auszuschließen, dass das Tier das Reh durch Bisse verletzt.

Um Wildtiere in der Stadt zu schützen, bittet das Bezirksamt die Anwohner, Angaben zu den Sichtungen zu machen. Das Amt für Natur und Umwelt hat dafür eigens das Projekt "Wildtierkartierung" ins Leben gerufen. Bei dem Projekt werden die Sichtungen auf einer Karte eingetragen. So können treffende Aussagen gemacht werden, wo eine bestimmte Tierart in Lichtenberg vorkommt. Nicht zuletzt kann so der Naturschutz in der Stadt verbessert werden.

Wer ein Reh, einen Feldhasen oder andere Wildtiere wie Biber sichtet, der kann über das Internet ein dafür vorgesehenes Online-Formular unter dem Suchbegriff "Wildtiere in der Stadt" auf der Seite www.berlin.de/ba-lichtenberg/ herunterladen und entsprechende Angaben dazu machen. KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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