Flüchtlinge müssen noch länger in Turnhallen hausen

Die „Tempohomes“ sind auch nur eine vorübergehende Lösung, aber bieten Flüchtlingen deutlich mehr Privatsphäre. | Foto: Wrobel
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Lichtenberg. Der Winter bricht an und noch immer müssen 169 geflüchtete Menschen in Lichtenberger Turnhallen leben. Dabei sind viele Wohncontainer seit Wochen bezugsfertig. Der geplante Einzugstermin hat sich jetzt weiter nach hinten verschoben.

Nur ein Zaun trennt die Flüchtlinge von ihrem künftigen Zuhause. Kinder spielen auf dem spartanisch eingerichteten Platz neben der Turnhalle in der Wollenberger Straße, in der sie mit ihren Eltern wohnen. Hier gibt es kaum Privatsphäre. Dabei stehen direkt neben der Turnhalle in der gleichen Straße neue Baucontainer, die abgetrennte Zimmer bieten. In diesen sogenannten "Tempohomes" hätten 300 Menschen Platz. Doch die Fensterläden sind heruntergezogen. Weitere Container sollen bald dazu kommen: darunter ist ein "Tempohome" in der Hohenschönhauser Straße.

Doch die Geflüchteten dürfen die fertigen Container noch nicht beziehen. Erst war von September, dann von Ende dieses Jahres die Rede, jetzt soll erst Ende Januar 2017 Einzugstermin sein.

Schuld ist eine bürokratische Panne in der Senatsverwaltung (die Berliner Woche berichtete). Denn ursprünglich war die Unterbringung von 500 Menschen vorgesehen. Weil jedoch zwischenzeitlich die Flüchtlingszahlen zurückgegangen sind, sollen nun nur noch etwa 300 Menschen einziehen.

Ausschreibung läuft nicht

Das Land Berlin musste deshalb eine erneute Ausschreibung in die Wege leiten. Dies hat zu Verzögerungen geführt, die noch weitergehender sind, als bisher bekannt. Denn offenbar hinkt der Ausschreibungsprozess eklatant, berichtet Bürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD). "Ich frage regelmäßig bei den zuständigen Stellen nach, doch bis zuletzt ist die Ausschreibung noch nicht mal auf den Weg gebracht worden."

Monteiro sieht die Integration der Flüchtlinge gefährdet. "Das ist absolut inakzeptabel", sagt sie: "Ich fordere den Senat auf, seiner noch immer bestehenden Verantwortung nachzukommen. Es muss ein Weg gefunden werden, in den leer stehenden ‚Tempohomes‘ noch in diesem Jahr Geflüchtete unterzubringen." KW

Die „Tempohomes“ sind auch nur eine vorübergehende Lösung, aber bieten Flüchtlingen deutlich mehr Privatsphäre. | Foto: Wrobel
Die schneeweißen Container vor den Ruinen der einstigen Wohnheime an der Wollenberger Straße stehen leer. Sie böten Flüchtlingen deutlich mehr Privatsphäre. Foto: Wrobel | Foto: Wrobel
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Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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