Bürgerinitiative klagt gegen Planfeststellungsbeschluss zur Dresdner Bahn

Scheitert die Bürgerinitiative vor dem Bundesverwaltungsgericht, dann ändert sich das Bild am S-Bahnhof Lichtenrade gewaltig. | Foto: HDK
  • Scheitert die Bürgerinitiative vor dem Bundesverwaltungsgericht, dann ändert sich das Bild am S-Bahnhof Lichtenrade gewaltig.
  • Foto: HDK
  • hochgeladen von Horst-Dieter Keitel

Lichtenrade. Noch bis 29. Januar liegt der Planfeststellungsbeschluss für den Wiederaufbau der Dresdner Bahn mit den dazugehörigen Zeichnungen und Erklärungen im Rathaus Schöneberg, John-F.-Kennedy-Platz, Raum 30157, öffentlich aus. Er kann von 8.30 bis 18 Uhr, am Freitag bis 14 Uhr eingesehen werden.

Wie berichtetet, hat das Eisenbahnbundesamt (EBA) im November entschieden, die Gleise der Dresdner Bahn ebenerdig durch Lichtenrade zu verlegen. Dagegen bereitet die Bürgerinitiative (BI) Lichtenrade - Dresdner Bahn nach rund 18-jährigem Kampf für eine Tunnellösung jetzt für eine Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht vor.

Gegen die EBA-Entscheidung können allerdings nur Betroffene klagen. Also werden drei Anwohner vom BI-Rechtsanwalt Alexander Freiherr von Aretin gefertigte Musterklagen einreichen. Aber der Klageweg wird teuer. Zwar hat die BI für diesen Fall 50 000 Euro angespart und auf einem Sonderkonto angelegt, aber das wird, zumal die allgemeinen Kosten zwischenzeitlich gestiegen sind und auch noch Gutachterkosten anfallen, wohl nicht reichen. Manfred Beck, Vorsitzender der Bürgerinitiative, geht von rund 30 000 Euro aus, die noch gebraucht werden. Deshalb hat die BI bereits im Dezember eine weitere Sammelaktion gestartet.

Die Zeit wird knapp. Nach Ablauf der öffentlichen Auslegung der Bahnpläne läuft die Frist für die Klageeinreichung. Und damit die Bahn nicht schon während des laufenden Verfahrens mit dem Bau beginnen kann, muss als erstes und innerhalb eines Monats ein Antrag auf aufschiebende Wirkung beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht werden. „Obwohl es uns leid tut, dass dadurch der Streckenausbau auf unbestimmte Zeit verzögert wird, werden wir mit Sicherheit den Klageweg beschreiten“, so Beck zur Berliner Woche.

Bleibt die Klage erfolglos, wird der Bahnübergang Wolziger Zeile gesperrt und der Verkehr der Bahnhofstraße am S-Bahnhof Lichtenrade unter den Bahngleisen durchgeleitet. Das gilt auch für Fußgänger und Radfahrer. Die Schranke quer über die Bahnhofstraße entfällt. Dafür sind bis zu sechs Meter hohe Schallschutzwände geplant. „Für viele Lichtenrader eine Horrorvision“, so Manfred Beck. Erstens, weil sie dem Lärmschutz nicht trauen, und zweitens, weil die Wände den Ortsteil optisch quasi teilen würden. Die Verfechter der oberirdischen Variante halten dagegen, dass das Lärmniveau sogar sinke. Schließlich fahren die S-Bahnen völlig ohne Lärmschutz über die Bahnhofstraße. Auch sie würden hinter den Wänden verschwinden. HDK

Der Planfeststellungsbeschluss ist unter www.dresdner-bahn.de anzuklicken.
Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Knieschmerzen müssen nicht sein.  | Foto: AdobeStock_197992483

Infoabend für Patienten
Schluss mit Hüft- und Knieschmerzen!

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben dauerhaft beeinträchtigen? Oder schmerzt das Knie bei jedem Schritt? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie herzlich zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüft- und Knieschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden...

  • Westend
  • 26.03.24
  • 259× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 433× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Seinen Füßen sollte man sehr viel Aufmerksamket schenken.

Infos für Patienten
Thema: „Rund um den ganzen Fuß"

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Doch wenn Probleme auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Anatomie des Fußes und beschäftigen sich gezielt mit Problemen wie Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen für diese häufig auftretenden Probleme....

  • Pankow
  • 06.03.24
  • 1.403× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Wir beantworten Ihre Fragen gern. | Foto: Volkmar Otto

Sicherheit während der OP
Wie sicher sind Narkosen im Alter?

Im Laufe unseres Lebens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Operation benötigen. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Zum Beispiel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere Lungenkrankheiten oder Demenz die Narkoseverträglichkeit beeinflussen. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Fragen und Bedenken mit uns zu teilen. Unser Ziel ist es, Ihnen die Angst vor der Narkose zu nehmen und Ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie wir Ihre...

  • Reinickendorf
  • 13.03.24
  • 1.231× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.