Frischer Geist in alten Mauern

Die Bischofsburg in Wittstock
8Bilder

Ein Besuch in der Bischofsstadt Wittstock

Wittstock/Dosse. Die Bischofsstadt Wittstock entstand aus einer slawischen Siedlung und wurde 946 in der Stiftungsurkunde für das Bistum Havelberg erstmals erwähnt. Damit gehört sie zu den ältesten Orten in Brandenburg.

Im Jahr 1409 wurde Wittstock durch ein Erdbeben erschüttert und 1495 zerstörte eine Feuersbrunst große Teile der Stadt. Mit Busso II. starb 1548 der letzte Bischof von Havelberg auf der Wittstocker Burg. Die Herrschaft des Bistums Havelberg endete in Wittstock 1550 mit der Reformation.

Im Dreißigjährigen Krieg siegten 1636 in der Schlacht bei Wittstock am Scharfenberg die Schweden über die kaiserlichen Truppen und Sachsen. 1638 wurde Wittstock von der Pest heimgesucht. 1.500 Menschen, das war etwa die Hälfte der Bevölkerung, starben. 1681 wurde Wittstock Poststation auf der Postroute Berlin – Güstrow. Die Reisezeit nach Berlin betrug damals 24 Stunden. Erneut zerstörte 1716 ein großer Stadtbrand zwei Drittel der Stadt. Während des Krieges gegen Napoleon wurde die Stadt 1812 zur Festung erklärt. Im Ersten Weltkrieg war Wittstock Standort eines Lazaretts. Bei Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg wurden die Außenbezirke der Stadt getroffen. Die Rote Armee besetzte Wittstock 1945 und richtete in der Stadt bis Juni 1994 eine Garnison ein.

Wittstock, „das Tor zur mecklenburgischen Seenplatte“ hat einiges zu bieten. Bei einem Spaziergang durch die Altstadt erlebt man frischen Geist in alten Mauern. Im Süden der Stadt am Zusammenfluß der beiden Flüsschen Glinze und Dosse erhebt sich die Bischofsburg.

"Das Tor zur mecklenburgischen Seenplatte"

Obwohl nur noch Reste vorhanden sind, so kann man doch erahnen wie groß die Anlage einst gewesen sein muß. Dagegen ist die knapp drei Kilometer lange backsteinerne Stadtmauer vollständig restauriert und einzigartig in Mitteleuropa. Der Turm der dreischiffigen gotischen St. Marien Backsteinhallenkirche lässt sich über 200 Stufen erklimmen und gibt den Blick frei über die Stadt. Von April bis Oktober ist St. Marien eine „offene Kirche“ und man kann sich die schlichte Innenausstattung ansehen. Ausnahme sind der prächtige Doppelaltar, die Sandsteinmadonna, die hölzerne Taufe und die Kanzel.

Ein Hingucker ist auch das Rathaus, dass leider nicht zugänglich ist. Gleich nebenan auf der Gröperstraße befindet sich die Adler-Apotheke, die Stadtgeschichte geschrieben hat. 1716 hatte der damalige Apotheker durch Unaufmerksamkeit einen Brand ausgelöst, der zwei Drittel der Stadt vernichtete.

Adler-Apotheke hat Stadtgeschichte geschrieben.

Am Ende der Gröperstraße überragt das Gröpertor die Stadthäuser. Es ist das letzte erhaltene der drei Stadttore, an einer alten Handelsstraße gelegen, die zur Ostsee führte.

Zu den liebevoll restaurierten Bürgerhäusern gehört das geschichtsträchtige Telschowsche Haus „Auf der Freiheit“. Gleich nebenan haben engagierte Bürger aus ihrer Straße ein Blumenparadies gemacht und an ihre Häuser Rosenstöcke gepflanzt. Rosen haben in der langen Geschichte der Stadt schon immer eine große Rolle gespielt. 1450 schenkte der Bischof Konrad von Lintdorf den Bürgern der Stadt einen Festplatz, der mit Rosen bepflanzt war und „Rosenplan“ heißen sollte. Quelle: Wikipedia, Stadt Wittstock, Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

Autor:

Klaus Tolkmitt aus Lichtenrade

Webseite von Klaus Tolkmitt
Klaus Tolkmitt auf Facebook
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Knieschmerzen müssen nicht sein.  | Foto: AdobeStock_197992483

Infoabend für Patienten
Schluss mit Hüft- und Knieschmerzen!

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben dauerhaft beeinträchtigen? Oder schmerzt das Knie bei jedem Schritt? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie herzlich zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüft- und Knieschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden...

  • Westend
  • 26.03.24
  • 237× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 418× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Seinen Füßen sollte man sehr viel Aufmerksamket schenken.

Infos für Patienten
Thema: „Rund um den ganzen Fuß"

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Doch wenn Probleme auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Anatomie des Fußes und beschäftigen sich gezielt mit Problemen wie Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen für diese häufig auftretenden Probleme....

  • Pankow
  • 06.03.24
  • 1.388× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Wir beantworten Ihre Fragen gern. | Foto: Volkmar Otto

Sicherheit während der OP
Wie sicher sind Narkosen im Alter?

Im Laufe unseres Lebens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Operation benötigen. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Zum Beispiel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere Lungenkrankheiten oder Demenz die Narkoseverträglichkeit beeinflussen. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Fragen und Bedenken mit uns zu teilen. Unser Ziel ist es, Ihnen die Angst vor der Narkose zu nehmen und Ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie wir Ihre...

  • Reinickendorf
  • 13.03.24
  • 1.212× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.