Tunnelstreit: Eine Falschmeldung sorgt in Lichtenrade für Aufregung

Lichtenrade. Der Bericht einer großen Berliner Tageszeitung sorgte kürzlich für helle Aufregung am südlichen Stadtrand. Es hieß, das Eisenbahn-Bundesamt hätte entschieden, die Gleise der Dresdner Bahn ebenerdig durch Lichtenrade zu verlegen.

In welche Glaskugel die Kollegen geschaut haben mögen, als sie verbreiteten, dass die Entscheidung gefallen, bloß noch nicht veröffentlicht sei, bleibt dahingestellt. Aber allein die Meldung, dass nach fast 19-jährigem Vorlauf nun tatsächlich eine Entscheidung – und zwar gegen den vehement geforderten Tunnel – gefallen sei, verbreitete sich wie ein Lauffeuer in Lichtenrade und weckte sofort schlimmste Befürchtungen.

Dabei war es „eine eindeutige Falschmeldung“, so Rainer Welz, Vize-Vorsitzender der Bürgerinitiative Dresdner Bahn, zur Berliner Woche. Auch das Eisenbahn-Bundesamt hat vergangene Woche klargestellt, dass die Prüfungen zum Planfeststellungsbeschluss zwar weit fortgeschritten, aber eben noch nicht abgeschlossen sind. Allerdings kann sich der Beschluss eh nur auf eine ebenerdige Verlegung der Fernabahngleise beziehen, weil die Bahn überhaupt nichts anderes und schon gar keinen Tunnel beantragt hat. Das Eisenbahn-Bundesamt kann also nur über die ebenerdige Variante entscheiden und so wird es aller Voraussicht nach auch geschehen. Aber dieser Sachverhalt ist ja von Anfang an bekannt. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Jan-Marco Luczak aus Lichtenrade sagt, dass die Forderung nach einem Tunnel nach wie vor eine politische sei und meint, dass für eine politische Lösung auch „immer noch Raum“ sei.

Im Klartext: Die Politik muss die Deutsche Bahn zwingen, dem Eisenbahn-Bundesamt neue Pläne mit einer Tunnelvariante vorzulegen.

Dazu gehört aber auch, dass Berlin endlich sein sogar im Koalitionsvertrag gegebenes Versprechen einlöst und seinen Beitrag für einen Tunnel in den Haushalt einstellt. „Nur so kann das Bundesverkehrsministerium auch die Ernsthaftigkeit von Berlin erkennen“, so Rainer Welz. Die Bürgerinitiative bereitet sich schon auf eine Klage gegen die aktuellen Bahnpläne vor. Das geht aber erst, wenn die Planfeststellung offiziell veröffentlicht ist. HDK

Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

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