Vandalismus rund um den Lichtenrader Dorfteich

Bei Redaktionsschluss waren rund um den Teich immer noch unappetitlich stinkende Silvesterschäden zu besichtigen. | Foto: HDK
  • Bei Redaktionsschluss waren rund um den Teich immer noch unappetitlich stinkende Silvesterschäden zu besichtigen.
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Lichtenrade. Wie schon öfter berichtet, gehören Müll, Randale, abgebrochene Äste oder auch mal ein in der Baumkrone hängender Einkaufswagen quasi zum Alltag in der Grünanlage rund um den Alt-Lichtenrader Dorfteich. Silvester ist eine neue Qualität dazu gekommen.

Offenbar systematisch und fast flächendeckend wurden Papierkörbe und Behälter für Hundekottüten mit Böllern in die Luft gejagt. Der heraus gequollene Müll säumte noch über eine Woche nach dem Jahreswechsel die Wege der Grünanlage.

Aber das reichte den Tätern in ihrer "blinden Zerstörungswut", so der für das Ordnungsamt und das Jugendamt zuständige Stadtrat Oliver Schworck (SPD), anscheinend noch nicht. Jedenfalls wurden auch viele Briefkästen an den Häusern in Alt-Lichtenrade rund um die Dorkirche mit Feuerwerkskörpern gesprengt. Auch beim kommunalen Jugendcafé am Dorfteich muss der Briefträger die Post vorübergehend sozusagen unter der Tür durchschieben. "Wir ermitteln gerade den Schaden und stellen dann natürlich, auch wenn vermutlich nicht viel dabei herauskommen wird, Strafanzeige gegen Unbekannt", so der Stadtrat zur Berliner Woche.

In dieser Beziehung haben die betroffenen Anwohner inzwischen schon mehr oder weniger resigniert. Zum Beispiel erzählt Nachbar Herrmann L. von einigen Vorfällen, bei denen die Polizei und manchmal auch die Feuerwehr zwar gekommen seien, aber dadurch bislang nichts gewonnen wurde. Im Gegenteil: "Nach Anbruch der Dunkelheit geht regelmäßig die Randale los. Dann wird gesoffen und krakeelt und es wird immer schlimmer", stöhnt der Rentner, der übrigens stets die Hundekottütenbehälter auf eigene Kosten mit Tüten nachfüllt und nun entsetzt vor den Resten der Kästen steht.

Allgemein meinen die Betroffenen, dass es sich bei den Störenfrieden um Jugendliche aus den umliegenden Hochhaussiedlungen handelt, die das historische Ensemble zum Leidwesen der Anwohner und Parkbesucher zu ihrem Treffpunkt auserkoren haben. Genaue Erkenntnisse hat aber offenbar keiner. Stadtrat Schworck hatte, nachdem er erst durch die Berliner Woche über das Ausmaß der Silvesterschäden informiert wurde, bei der Polizei nachgefragt und ist nicht schlauer als vorher.

Abgesehen davon muss sich der Stadtrat nun allerdings die Frage gefallen lassen, warum eigentlich über eine Woche nach Silvester noch immer bergeweise der Müll unter den bodenlosen Abfallkörben herumlag. Die Antwort hat Hermann L.: "Die Pflege obliegt nicht mehr dem Grünflächenamt, dafür ist längst eine vom Bezirksamt beauftragte Privatfirma zuständig."

Das ist das Problem, wie auch Schworck zugeben muss. Für Extraarbeiten, muss auch ein extra Auftrag erteilt werden. Das soll nun schleunigst geschehen, verspricht der Politiker.

Horst-Dieter Keitel / hdk
Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

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