Kein Winterquartier für die Miniermotte

21. November 2015
11:00 Uhr
Eduard-Spranger-Promenade, 12207 Berlin
Die Schüler der Phorms-Schule mussten nicht nur das Laub zusammenharken, es musste auch in die Schubkarren geschaufelt werden. | Foto: Ulrike Martin
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Steglitz-Zehlendorf. Mit großen Harken machten sich am Mittwoch, 11. November, kleine Gartenarbeiter auf zum Werner-Sylten-Weg. Die Mädchen und Jungs der Phorms-Schule gingen statt zum Unterricht zum Laub einsammeln.

Mit dieser Aktion wollten sie einem Baumschädling den Garaus machen: Auf der kleinen Grünfläche stehen weiß blühende Rosskastanien. Wird ihr Laub im Herbst nicht aufgelesen, droht im Frühjahr ein Befall durch einen kleinen Schmettterling, die gefräßige Kastanienminiermotte. „Macht Spaß und ist wichtig“, sagte Nisa und rechte fleißig mit ihrer Harke. „Das ist schwere Arbeit, aber sie muss getan werden“, erklärte Max, der die vollgeladenen Schubkarren zum Container schob, den das Grünflächenamt zur Verfügung gestellt hatte. Auch Constantin wusste: „Wenn wir jetzt sammeln, blühen die Kastanien im nächsten Jahr wieder richtig.“ Erzieherin Stefanie Bär beaufsichtigte die jungen Landschaftspfleger. „Das ist eine gute Aktion, die Phorms-Schule ist schon seit 2008 jeden Herbst mit ihren Zweitklässlern dabei.“

Auch Maria Wassing-Shadfan vom Fachbereich Grünflächen des Bezirksamtes kam vorbei, griff zum Rechen und freute sich über den Eifer der Kinder. Die Berliner Stadtreinigungs-Betriebe (BSR) sind zuständig für die Straßen und das Straßenbegleitgrün, das Grünflächenamt für öffentliche Grünanlagen und Parks. Das Laubeinsammeln geschieht mit Laubbläsern und Aufsitzmähern, die alte Blätter auffangen. „Aber was unter den Sträuchern liegt, muss von Hand aufgelesen werden“, erklärte Wassing-Shadfan.

Liegen gebliebenes Laub bietet den Miniermotten ein Winterquartier. Im Frühjahr legen sie Eier, die Larven schlüpfen und fressen die jungen Blätter der Kastanien. Das kann dazu führen, dass die befallenen Bäume bereits im Juli oder August kahl werden. Einziger natürlicher Feind der Motten ist die Kohlmeise.

Den Großteil der Sammelarbeit leisten die BSR und die Grünflächenämter. „Ehrenamtliche Aktionen können aber gar nicht hoch genug bewertet werden“, sagt Matthias Mundt vom Naturschutzbund (Nabu). „Sie sind eine große Hilfe.“ Untersuchungen des Pflanzenschutzamtes Berlin bestätigen: Laubsammeln im Herbst reduziert den Befall der Miniermotten im nächsten Frühjahr um zwei Drittel.

Besonders viele weiß blühende Kastanien gibt es im Stadtpark Steglitz, im Dreipfuhlpark und Molsheimer Platz. Eine weitere Stelle ist die Eduard-Spranger-Promenade. Direkt am Rondell auf der Promenade ist die Nabu-Bezirksgruppe Tempelhof-Steglitz im Sonnabend, 21. November, ab 11 Uhr zum Kastanienlaub sammeln verabredet. Die Ehrenamtlichen hoffen auf zahlreiche engagierte Bürger, die mithelfen wollen, Harken werden gestellt. Mehr Infos zu dieser Aktion erhalten Interessierte unter mundt@nabu-berlin.de, berlin.nabu.de/wir-ueber-uns/bezirksgruppen/steglitz-tempelhof/index.html.uma

Weitere Fragen zur Kastanienminiermotte beantwortet der Fachbereich Grünflächen, 902997821, fb-gruen@ba-sz.berlin.de.
Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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