Lichterfelde. Es wird gebastelt, genäht und gebacken in der Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge am Ostpreußendamm. Die Bewohner bereiten einen Weihnachtsbasar vor, bei dem Geld für Weihnachtsgeschenke gesammelt werden soll.
An den Nähmaschinen der Unterkunft sitzen Nafisa Habibi und Fatemeh Rahmati, Frauen aus Afghanistan, und kreieren wunderschöne Kleider und Röcke, wie man sie in ihrer Heimat trägt. Aber auch jede Menge weihnachtliche Dinge entstehen unter den geschickten Händen der Frauen: kleine Nikolausstiefel aus Filz, Beutel und Taschen mit Weihnachtsmotiven. All dies soll auf dem Weihnachtsbasar verkauft werden.
Auch die Kinder der Einrichtung waren fleißig. „Wir haben in unserer offenen Spielgruppe Weihnachtskarten, Windlichter, Sterne und Anhänger aus Salzteig gefertigt oder Stoffbeutel bemalt“, erzählt Claudia Huthmann. Sie betreut mitandern die 86 Kinder der Einrichtung. „Unsere Bewohner haben viele Talente. Das wollen wir zeigen“, sagt Sean Corleone, Leiter der Einrichtung. Der gebürtige Iraker lebt seit 2010 in Berlin und die Idee zum Weihnachtsbasar. „Weihnachten gehört zur deutschen Kultur. Diese Kultur besser kennenzulernen, ist wichtig für die Integration.“
In der Unterkunft werden bis zu 300 besonders schutzbedürftige Menschen aus Syrien, Eritrea, Afghanistan, Somalia und anderen Kriegsgebieten betreut. Träger der Einrichtung ist die milaa gGmbH, eine Tochtergesellschaft des evangelischen Diakonievereins Berlin-Zehlendorf. „Unabhängig von der jeweiligen Glaubensrichtung, besteht bei den Bewohnern ein großes Interesse, die Art und Weise kennenzulernen, wie in Deutschland die Adventszeit und das Weihnachtsfest verbracht werden“, erklärt Corleone.
Die Bewohner bringen dazu auch ein Stück ihrer Kultur ein. Zum Weihnachtsbasar wird traditionell gekocht und gebacken, musiziert und getanzt. Für Kinder gibt es ein breites Angebot. An diesem Tag können sich die Nachbarn der Unterkunft bei Führungen von den Lebensbedingungen der Geflüchteten ein Bild machen.
„Wir freuen uns über viele Besucher und ein schönes Fest“, sagt Sean Corleone. Mit den Einnahmen aus dem Basar sollen Weihnachtsgeschenke für die Kinder der Einrichtung gekauft werden. Die Geldspenden sollen zudem sozialen Projekten, Ausflügen und Workshops für die Heimbewohner zugute kommen. KaR
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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