Grundschüler demonstrieren für einen sicheren Schulweg

Die Grundschüler der Friedrich-Drake-Grundschule wollen sicher zur Schule gehen können. | Foto: K. Rabe
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Freitagmorgen in der Altdorfer Straße im Dezember vergangenen Jahres. Es ist 7.20 Uhr. Dunkelheit und fast noch nächtliche Ruhe liegt über der Straße im Schweizer Viertel. Nach und nach treffen Kinder mit ihren Eltern an der Kreuzung Glarner Straße ein. Sie tragen Transparente. Eine Schulklasse kommt aus Richtung Drake-Grundschule. „Kinder haben Vorfahrt“ und „Endlich ein Zebrastreifen“ fordern die Kinder lautstark.

Auch auf den Transparenten der Kinder steht die Forderung nach mehr Sicherheit auf dem Schulweg und einem Zebrastreifen. „Wir kämpfen seit zwei Jahren für einen sicheren Überweg für unsere Kinder“, sagt Heike Mewis, Elternvertreterin an der Friedrich-Drake-Grundschule. 2014 wurde die Schule eröffnet. Rund 200 Kinder der Klassenstufen 1 bis 4 besuchen sie derzeit. Ein Anwachsen auf rund 300 Kinder binnen zwei Jahren sei abzusehen, erklärt Mewis.

Wie gefährlich die kleine und eigentlich unscheinbar anmutende Kreuzung ist, wird schnell klar. Zwischen 7.30 und 8 Uhr rollt der Berufsverkehr durch das Viertel. An der Kreuzung wird es zu dieser Zeit extrem unübersichtlich. „Die Autos kommen aus vier Richtungen und es bilden sich mitunter lange Fahrzeugschlangen. Die Kinder stehen teilweise fünf Minuten, um über die Straße zu kommen“, schildert Heike Mewis. Schülerlotsen können noch nicht eingesetzt werden, da es noch keine sechsten Klassen gibt. Und ein Kind wurde bereits angefahren. „Ein Zebrastreifen würde den Kindern helfen, die Stellen zur sicheren Querung der Straße zu erkennen“, sagt Mewis.

Auch die Fraktionen in der Bezirksverordnetenversammlung unterstützen die Aktion der Schüler und Eltern an diesem Morgen. SPD, CDU, Grüne und die Linke haben Verordnete geschickt. Der SPD-Verordnete Jan Kellermann erinnert daran, dass seine Fraktion schon einmal - allerdings vergeblich - einen Antrag auf einen Zebrastreifen gestellt hat. „Die Senatsverkehrsverwaltung hat damals keinen Bedarf gesehen“, erklärt Kellermann. Doch die Situation habe sich inzwischen verschärft. „Über die Altdorfer Straße weichen viele Autofahrer aus, um die Staus auf der Goerzallee umfahren zu können“, sagt Kellermann.

Inzwischen gibt es einen neuen Antrag. Dieses Mal hat ihn die CDU eingereicht. Er steht im Januar auf der Tagesordnung des Verkehrsausschusses. Kellermann ist zuversichtlich, dass der Antrag eine Mehrheit bekommt.

Inzwischen ist es 7.45 Uhr. An der Kreuzung bilden sich Staus. Die Polizei hat die Straße abgesperrt und die Kinder können sie ungehindert und sicher überqueren. Der Clou: Für einen Moment geht ihr Wunsch in Erfüllung und ein Zebrastreifen führt über die Straße. Er wurde extra an diesem Morgen für sie ausgerollt. Immer wieder überqueren die Kinder mit ihren Plakaten und lautstarken Forderungen den Überweg. Dann wird er wieder zusammengerollt.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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