Erfolg für Bürgerinitiative: Moltkebrücke bleibt erst einmal offen

Tobias Schwericke ist einer der Initiatoren der Bürgerinitiative Moltkebrücke. Sie fordert mehr Transparenz bei der Planung der Sanierung des Bauwerks. | Foto: K. Rabe
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Lichterfelde. Die für den 15. September angekündigte Vollsperrung der Moltkebrücke am S-Bahnhof Botanischer Garten ist aufgehoben worden. Die Kiezgemeinschaft am S-Bahnhof Botanischer Garten hat damit einen ersten Erfolg erzielt. Sie fordert, die marode Brücke bis zum Beginn des geplanten Neubaus im Jahr 2021 zur Einbahnstraße zu machen.

Verkehrsstadtrat Michael Karnetzki (SPD) hat die Senatsverkehrsverwaltung aufgefordert, die Unterlagen noch einmal zu prüfen. Er spricht von einer „sehr schwierigen Sachlage. Es geht um Zentimeter“.

Denn die Gehwege auf der Brücke stehen definitiv nicht mehr für Fußgänger und Radfahrer zur Verfügung. Von den Gehwegen muss jedes Gewicht genommen werden, um die Tragfähigkeit des Bauwerkes nicht unnötig zu strapazieren.

Die jüngste Überprüfung der Statik hatte ergeben, dass sich der Zustand der Brücke drastisch verschlechtert hat. Die Senatsverwaltung denkt sogar darüber nach, die Gehwegbereiche zu entfernen.

Um eine Einbahnstraßenregelung zu ermöglichen, müsse mindestens 3,05 Meter für Kraftfahrzeuge zur Verfügung stehen. Zudem werde Platz für Fußgänger und Radfahrer sowie eine Rampe für einen barrierefreien Zugang zum S-Bahnhof und die Absperranlagen benötigt.

Eine Lösung sollte mit etwas gutem Willen möglich sein, auch ohne millimetergenaue Berechnungen, findet Tobias Schwericke, Inhaber der Buchhandlung Schwericke. Außerdem gebe es neben der einspurigen Einbahnstraßen-Lösung weitere Varianten, bei denen die Belange aller berücksichtigt werden können. Auch diese sollten geprüft und die Anwohner einbezogen werden, so Schwericke. Der Buchhändler gehört zu den Initiatoren der Bürgerinitiative Moltkestraßen-Brücke (BüMo). Sie vertritt die Interessen und Vorstellungen der Anlieger und Anwohner und will die Planungen zum Brückenbauwerk mitbegleiten. Bisher seien die Anwohner nur vor vollendete Tatsachen gestellt worden. „Weder Anwohner noch Geschäftsleute wurden über die Planungen zur Brückensperrung informiert“, kritisiert Schwericke.

Auch die Informationen über den Zustand der Brücke seien vage, allgemein und unzureichend. Daher hat die BüMo jetzt Akteneinsicht bei der Senatsverkehrsverwaltung zu den Planungen und Baumaßnahmen beantragt. „Wir wollen einbezogen werden und fordern den Senat auf, weitere Schritte mit uns abzustimmen“, fordert die Bürgerinitiative. Sie wünscht sich eine für die Mehrheit zufrieden stellende Lösung in Zusammenarbeit mit Bezirksamt und Senat und ohne das Verfahren zu verschleppen. KaR

Mehr Informationen zur BüMo, der Historie der Molktestraßenbrücke und zu Alternativen einer Komplettsperrung gibt es auf www.buemo.org.
Tobias Schwericke ist einer der Initiatoren der Bürgerinitiative Moltkebrücke. Sie fordert mehr Transparenz bei der Planung der Sanierung des Bauwerks. | Foto: K. Rabe
Die angekündigte Sperrung der Moltkebrücke zum 15. September wurde zurückgenommen. Jetzt wird nach einer Lösung gesucht, wie die stark sanierungsbedürftige Brücke für den Verkehr geöffnet bleiben kann. | Foto: K. Rabe
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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