Mehr Sicherheit für Radfahrer : Mahnwache und stilles Gedenken für getöteten Radfahrer

Mahnwache für einen toten Radfahrer. Auf der Fahrbahn der Goerzallee machen Fahrradfahrer auf die unsicheren Radschutzstreifen aufmerksam, die zur Todesfalle werden können. | Foto: Norbert Michalke, Volksentscheid Fahrrad
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  • Mahnwache für einen toten Radfahrer. Auf der Fahrbahn der Goerzallee machen Fahrradfahrer auf die unsicheren Radschutzstreifen aufmerksam, die zur Todesfalle werden können.
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Lichterfelde. Am Freitag, 25. August, ist in Lichterfelde der fünfte Radfahrer in diesem Jahr getötet worden. Der Volksentscheid Fahrrad und der Verein Changing Cities hatten gemeinsam zu einer Mahnwache an der Unfallstelle Goerzallee aufgerufen. An die hundert Menschen zeigten ihr Mitgefühl mit den Angehörigen und gedachten dem Opfer.

Der Unfall ereignete sich auf der Goerzallee, Höhe Lichterfelder Weg. Ein Radfahrer, der auf dem Radschutzstreifen fuhr, wurde von einer aufgehenden Autotür getroffen. Er stürzte gegen einen vorbeifahrenden Lkw und starb kurze Zeit später. „Wir sind traurig und fassungslos. Erst vor gut einer Woche mussten wir eine tote Radfahrerin beklagen. Jetzt ist es wieder geschehen. Unser Beileid und Mitgefühl gilt den Angehörigen, wir wünschen ihnen jetzt viel Kraft“, so Yvonne Hagenbach vom Verein Volksentscheid Fahrrad.

Bereits im Juni ist ein Radfahrer auf der Hermannstraße in Neukölln durch sogenanntes Dooring getötet worden. Mit der Mahnwache auf der Fahrbahn der Goerzallee wollten die Initiatoren auch an die Verantwortung von Politik und Planung erinnern, eine sichere Radinfrastruktur und das Leben von Radfahrern nicht länger parkenden Autos unterzuordnen.

In Berlin wurden in den vergangenen Jahren an vielen Straßen Radschutzstreifen angelegt. Für diese Streifen sei ein zu geringer Mindestabstand zu parkenden Autos festgelegt. Daher könnten Radfahrer häufig nicht den erforderlichen Abstand von mindestens einem Meter zu parkenden Autos wahren. Diese so genannten Schutzstreifen böten also keinen Schutz vor Dooring, einer der häufigsten Unfallursachen für Radfahrende. „Wenn es nicht so bitter wäre, sollten Schutzstreifen in Scherzstreifen umbenannt werden. Sie schützen niemanden, sondern erweisen sich allzu oft als Todesfalle“, so Peter Feldkamp vom Volksentscheid Fahrrad. In der Straßenverkehrsordnung des Bundes müsse endlich die Einrichtung geschützter Radwege erleichtert und in den Empfehlungen für Radverkehrsanlagen als Standard definiert werden, fordert Feldkamp.

„Bald sind Wahlen. Wir rufen alle neuen Abgeordneten im Bundestag dazu auf, Verantwortung für die Sicherheit von Radfahrenden zu übernehmen. Die Regeln müssen sofort so geändert werden, damit Menschenleben endlich mehr zählen als parkende Autos“, fordert Denis Petri, politischer Referent bei Changing Cities. KaR

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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