Trödelmarkt auf dem Platz des 4. Juli ist Geschichte

Auf dem Platz des 4. Juli gibt es keinen Flohmarkt mehr. | Foto: K. Menge
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  • Auf dem Platz des 4. Juli gibt es keinen Flohmarkt mehr.
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Lichterfelde. 16 Jahre lang galt der Flohmarkt auf dem Platz des 4. Juli als "Mekka für Trödelfreunde". Schnäppchenjäger aus ganz Berlin zog es an Sonntagen nach Lichterfelde-Süd. Doch damit ist jetzt Schluss. Der Bezirk reagierte auf Anwohnerbeschwerden und erteilte für 2015 keine Genehmigung mehr für den Markt.

Was die einen freut, verärgert die anderen: Während sich Anwohner rund um den Platz von dem sonntäglichen Markttreiben belästigt fühlten und als Initiative gegen den Markt kämpften, gibt es auch zahlreiche Verfechter. Sie wollen, dass der Antik- und Trödelmarkt bleibt.

"Wir haben in kurzer Zeit rund 1500 Unterschriften für den Erhalt des Flohmarktes gesammelt", sagt Sabine Baumann, eine Befürworterin des Marktes. Für sie ist der Trödelmarkt auf dem Platz des 4. Juli ein Institution im Bezirk geworden. Ihrer Meinung nach gibt es keinen Grund, den Markt nicht weiter zu betreiben.

Das sehen die meisten Anwohner anders. Vor allem die Bewohner der neuen Wohnungen in den ehemaligen McNair Barracks fühlen sich durch das Markttreiben belästigt. Die Wohngebäude befinden sich gerade einmal 30 bis 90 Meter vom Platz entfernt. Nicht nur die Belastung durch den Aufbau des Marktes, auch die vielen wild parkenden Autos von Händlern und Besuchern strapazierten die Nerven der Anwohner. Es herrsche "insgesamt ein großes Störpotential", sagt Bürgermeister Norbert Kopp, der die Interessen der Anwohner unterstützt. Er hält dem Marktbetreiber vor, sich nicht an die Vorgaben zu halten. Das beträfe die Aufbauzeiten und die Flächengröße des Marktes. Es würden immer wieder illegale Händler ihre Waren verkaufen. Ebenso habe der Marktbetreiber das Parkchaos zu verantworten.

Marktbetreiber Christian Staak weist die Vorwürfe zurück. "Der Markt ist sauber, ordentlich und gut organisiert. Es gibt keinerlei Kriminalität." Man hätte immer versucht, sich mit den Anwohnern zu arrangieren und die Belastung so gering wie möglich zu halten.

"Wir sind Anfang vergangenen Jahres einer Auflage gefolgt und haben extra ein neues, leiseres Aggregat gekauft", sagt Staak. Auch in anderen Fällen haben die Betreiber immer wieder Zugeständnisse gemacht.

Der Aufbau des Marktes begann erst ab 7 Uhr, obwohl laut Gesetzt ab 6 Uhr erlaubt ist. Des Weiteren sind die Markttage eingeschränkt worden. Von 52 Wochenenden war nur an rund 30 Sonntagen Flohmarkt.

"Wir wären auch bereit, den Flohmarkt nur einmal im Monat stattfinden zu lassen", so Staak. Grund für seine Kompromisse ist nicht zuletzt auch, den Händlern die Existenz zu sichern. Deshalb werde er für den Fortbestand des Marktes kämpfen.

Karla Menge / KM

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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