Das MV wird Forschungsfeld: Wissenschaftler suchen nach der Zukunft der Städte

Das Märkische Viertel ist eine Großstadt für sich. | Foto: Christian Schindler
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Märkisches Viertel. Das Märkische Viertel wird Vorschungsfeld für die Wissenschaft – es geht dabei um die Zukunft von Städten und Großsiedlungen.

Die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften Gesobau und Howoge fördern gemeinsam die Professur „Urbane Resilienz und Digitalisierung“ von Prof. Jochen Rabe am Einstein Center Digital Future (ECDF). Hinter dem sperrigen Titel verbirgt sich nicht weniger als eine Reihe von Fragen zur Zukunft großer Siedlungen. Wie bewältigen die Städte und Wohnquartiere den rasanten urbanen Wandel? Wie belastbar und erneuerungsfähig sind Quartiere und Infrastrukturen? Ist Digitalisierung nur Prozesstreiber des Wandels der Städte oder ist sie auch Schlüssel zur Beseitigung von urbanen Defiziten? Diesen und vielen anderen Fragen widmet sich die Urbane Resilienzforschung.

Die Wohnungsbaugesellschaften als große Bestandshalter mit einem langfristigen und Generationen übergreifenden Geschäftsmodell, die die Stadt auch weiterbauen möchten, sind an den Antworten interessiert. Aus diesem Grund unterstützen die Gesellschaften drei Jahre lang die Forschungs- und Lehrtätigkeit des Wissenschaftlers mit jährlich insgesamt 70.000 Euro. Die Fördersumme wird über den „Förderfonds Wissenschaft in Berlin“ und die Einstein Stiftung an die Technische Universität Berlin ausgereicht. Die Professur „Urbane Resilienz und Digitalisierung“ ist eine der ersten aktiven Professuren des ECDF, das interdisziplinäre wissenschaftliche Kompetenz im Bereich Digitalisierung bündelt und in Berlin einen neuen, international sichtbaren Forschungsschwerpunkt herausbildet. Zukünftig sollen rund 50 Professuren an allen Berliner Hochschulen eingerichtet werden.

Den beschleunigten Wandel unserer Städte erforschen

„Ich bin sehr froh, mit der Gesobau und der Howoge zwei landeseigene Wohnungsbaugesellschaften als Stifter meiner Einstein Professur Urbane Resilienz und Digitalisierung an der Seite zu haben. Beide Unternehmen stellen sich der großen sozialen und ökonomischen Aufgabe, Wohnungsbestände von städtischen Ausmaßen in Ost und West unserer Stadt langfristig weiterzuentwickeln“, sagt Prof. Rabe. „Dieses langfristige Engagement bietet die herausragende Möglichkeit, den zunehmend beschleunigten Wandel unserer Städte zu beforschen und pragmatische Strategien aufzuzeigen, um diese zukunftsfähiger zu gestalten.“

Am Ende des Forschungsprojektes ist geplant, zwei Pilotprojekte zu konzipieren, anhand derer die Potenziale der Digitalisierung auf dem Sprung zum resilienten Stadtquartier ausgelotet werden. Hierbei sollen insbesondere die Aspekte der Planung und des Betriebes von städtischen Infrastrukturen bedacht und bewertet werden. Die Gesobau stellt das Märkische Viertel als Forschungsfeld zur Verfügung, die Howoge das Quartier Wartenberg in Höhenschönhausen. Beide Quartiere sind Musterbeispiele für den Großsiedlungsbau der 1960er bis 1980er Jahre in West- und Ostberlin und stehen vor besonderen Herausforderungen der sich wandelnden Stadt. „GESOBAU und HOWOGE vermieten und verwalten zusammen rund 100.000 Wohnungen in Berlin und werden ihr Portfolio auch durch Neubau deutlich erweitern. Wir arbeiten intensiv an der Zukunftsfähigkeit unseres Bestandes“, erläutert Gesobau-Vorstand Jörg Franzen. CS

Das Märkische Viertel ist eine Großstadt für sich. | Foto: Christian Schindler
Jörg Franzen ist Vorstandschef der Gesobau. | Foto: Christian Schindler
Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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