Mit Geduld und Herzlichkeit: Die "Grauen Zellen" geben Schülern Lernhilfe

Die "Grauen Zellen" schneidern mit Schülern auch schon mal Kostüme. | Foto: Wrobel
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Lichtenberg. Gerade Kinder mit Lernschwächen brauchen in der Schule und in ihrem Alltag Unterstützung. Die finden sie bei den Ehrenamtlichen der Initiative "Graue Zellen".

"Ich habe früher in der Gastronomie gearbeitet, der Umgang mit Menschen hat mir schon immer Spaß gemacht", sagt Bernhard Koch. Der Vater von fünf Söhnen engagiert sich seit vielen Jahren bei den "Grauen Zellen". Mathe, Physik und Chemie sind seine Steckenpferde: "Ich bringe eine gute Allgemeinbildung mit." So wie Regina Palm. Sie war von Beruf Erzieherin und gehört zum Gründungsmitglied der Initiative. "Ich wollte Kindern helfen", sagt sie. Heute unterstützt sie zweimal die Woche ein sieben- und ein achtjähriges Mädchen. Sie liest ihren Schützlingen vor und bringt ihnen spielerisch die deutsche Sprache bei. Gebraucht zu werden, das war auch die Motivation von Bernhard Koch, sich der Initiative anzuschließen. Denn viele ältere Menschen bringen Fähigkeiten und Erfahrungen mit, die der jüngeren Generation eine echte Stütze sein können.

Die "Grauen Zellen", das ist ein Zusammenschluss von acht Ehrenamtlichen im Alter zwischen 59 und 78 Jahren, die ihre Fähigkeiten Kindern zur Verfügung stellen. Dabei bieten sie weit mehr als nur Hausaufgabenhilfe an. Sie sind in den Schulen selbst aktiv: Ob Martin-Niemöller-Grundschule, Feldmark-Grundschule oder Schule am Ostseekarree – vielfach begleiten sie den Unterricht, fördern Kinder mit Lernschwächen. Denn manchmal drohen einige Schüler ins Abseits zu geraten. Zusätzliches Lehrpersonal wäre vielfach angebracht, um so manchen Schüler entsprechend zu fördern. Die "Grauen Zellen" stoßen in diese Lücke – auch wenn sie keine Fachkraft ersetzen können, so helfen sie Kinder aufzufangen. "Man braucht Herz, Initiative und vor allem Liebe", sagt Regina Palm. "In den Arm nehmen hilft da manchmal mehr, als das Lernen."

Doch auch auf Lerndisziplin legen die Ehrenamtlichen wert. Renate Gerecke arbeitete lange Zeit in einem Schulbuch-Verlag, die Redakteurin hilft deshalb am liebsten beim Schreiben und Lesen. "Ich habe die Geduld, die manche Lehrer allein aus Zeitgründen nicht aufbringen können", weiß sie. Der schönste Lohn, sagen die Ehrenamtlichen, sei die Versetzung des Schülers in die nächste Klasse. Seit vergangenem Jahr haben die "Grauen Zellen" aber noch mehr zu tun. Sie unterstützen auch Flüchtlingskinder aus der Gemeinschaftsunterkunft am Hausvaterweg.

Die "Grauen Zellen" suchen weitere Mitstreiter. Die müssen Spaß am Umgang mit Kindern mitbringen, eine gute Allgemeinbildung und ein erweitertes Führungszeugnis. Die Initiative trifft sich einmal im Monat im Nachbarschaftshaus in der Ribnitzer Straße 1b, um den Fortschritt der Lernhilfen zu besprechen. "Was uns bisweilen fehlt, sind Schulmaterialien", sagt Stefanie Schulz, die Koordinatorin der Initiative. Die "Grauen Zellen" suchen deshalb zudem nach Sponsoren, denn sie arbeiten komplett ehrenamtlich. KW

Weitere Informationen gibt es bei Stefanie Schulz im Nachbarschaftshaus in der Ribnitzer Straße 1b unter  962 77 10.
Die "Grauen Zellen" schneidern mit Schülern auch schon mal Kostüme. | Foto: Wrobel
Spielerisch helfen, das leisten die Freiwilligen von den "Grauen Zellen". | Foto: Wrobel
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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