Brücke wieder nutzbar

Die 1905/06 von Christian Havestadt und Max Contag errichtete Brücke steht seit 1995 unter Denkmalschutz. | Foto: HDK
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Tempelhof. Rund eineinhalb Jahre lang stritten das Bezirksamt, der Senat, die Gasag und das Wasser- und Schifffahrtsamt um die Nichtzuständigkeit für eine Brücke. Keiner wollte das über 100 Jahre alte und reparaturbedürftige Stück haben.

Die namenlose Brücke in der Nähe des stillgelegten Gaswerks verbindet seit über 100 Jahren die Ortsteile Tempelhof und Mariendorf über den Teltowkanal. Die Stahlkonstruktion wurde jahrzehntelang sowohl von der Gasag als auch den Wasserbetrieben als Rohrträger für Gasleitungen und Wasserrohre genutzt. Nach Überprüfungsarbeiten im Rahmen der Verkehrssicherung wurde die Fußgänger- und Radfahrerbrücke am 1. Juli 2014 wegen schadhaften Bodenbelags gesperrt. Die von der Gasag veranlasste Sperrung sollte ursprünglich nur drei Tage dauern. Am 4. Februar 2016 ist die Brücke schließlich feierlich wiedereröffnet worden.

Obwohl die 1905/06 von Christian Havestadt und Max Contag als Fußwegverbindung zwischen dem nördlichen Teil Mariendorfs, dem Gaswerk Mariendorf, sowie dem benachbarten Ortsteil Lankwitz errichtete Brücke 1995 offiziell zum Baudenkmal erklärt wurde und seitdem in der Denkmalliste als „Fußgängerbrücke an der Kolonie Bahndamm“ eingetragen ist, gibt es formal keinen rechtmäßigen Eigentümer beziehungsweise für die Instandhaltung Verantwortlichen. „Das Problem ist, dass es den ursprünglichen Eigentümer (wahrscheinlich ein Vorläufer der Gasag) längst nicht mehr gibt. Die Brücke muss bei einem der unzähligen Unternehmens- und Organisationswechsel in den vergangenen 110 Jahren bei einer Vermögensübertragung vergessen worden sein“, meint Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD). Sie erzählt, dass die Eigentumsverhältnisse zwar immer noch nicht abschließend geklärt sind, es ihrem Büro aber „irgendwie gelungen“ sei, eine auch buchstäblich im Sinne der Brückennutzer tragfähige Lösung zu finden. Schöttler feiert die Wiedereröffnung mithin als ihren Erfolg. Der aus Holzbohlen bestehende Brückenbelag wurde ganz einfach und auch nur soweit wie nötig im Zuge der Demontage von Vattenfall-Leitungen durch das Grünflächenamt erneuert. „Zum Glück ist die Stahlkonstruktion der Brücke weiterhin tragfähig, wenn auch instandsetzungsbedürftig“, freut sich die Bürgermeisterin. HDK

Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

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