Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde bekommt 1000 Euro
Bei dem preisgekrönten Projekt handelt es sich um die Ausstellung "Nach der Flucht. Leben im Übergangswohnheim Marienfelder Allee", die seit Oktober im Rahmen der Dauerausstellung der Erinnerungsstätte an der Marienfelder Allee 66-80 gezeigt wird. Dazu werden jetzt im zweimonatigen Wechsel heutige Bewohner des als Übergangswohnheim reaktivierten Notaufnahmelagers in kurzen Filmporträts vorgestellt. Aktuell sind das Familien aus Syrien und dem Iran. Zugleich wird je ein Gegenstand ausgestellt, den die Menschen aus ihrer Heimat mitgebracht haben und der eine besondere Bedeutung oder einen großen Erinnerungswert für sie besitzt.
"Den Rahmen für die Porträts bilden Informationen über das Asyl- und Flüchtlingsrecht sowie die Aufnahmepraxis in Deutschland", sagt Judith Bilger, Sprecherin der Marienfelder Erinnerungsstätte und der Stiftung Berliner Mauer.
Eine DVD geplant
Die 1000 Euro Preisgeld wollen die beiden Institutionen in die Produktion einer DVD investieren, auf der die umfangreichen Interviews mit den in der Ausstellung vertretenen Flüchtlingen und Asylbewerbern veröffentlicht werden sollen. "Diese DVD kann dann für die politische Bildungsarbeit genutzt werden", so Bilger. Und Kathrin Steinhausen, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Erinnerungsstätte und Kuratorin der neuen Ausstellungselemente, fügt hinzu: "Mit dem gemeinsamen Projekt integrieren wir die heutige Situation im ehemaligen Notaufnahmelager in unsere Dauerausstellung und nehmen Bezug auf das Leben der derzeitigen Bewohner. Wir verdeutlichen damit, dass der historische Ort eine lebendige Stätte der Migration ist. So bringen wir die Lebenswelt von Migranten aus anderen Ländern mit dem Erfahrungshorizont der deutsch-deutschen Flüchtlinge zusammen."
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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