Degewo schließt Müllschächte in Hochhäusern

Tonnen zur Mülltrennung sind an den Häusern an der Wörlitzer Straße bereits vorhanden. | Foto: hari
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  • Tonnen zur Mülltrennung sind an den Häusern an der Wörlitzer Straße bereits vorhanden.
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Die Degewo will die Müllschächte in den Elfgeschossern an der Wörlitzer und der Wittenberger Straße schließen. Der Bau von Müllstandsflächen in den Außenanlagen ist bereits im Gange.

Die 2011 novellierte Berliner Bauordnung sah ursprünglich vor, dass alle Müllschächte aus den Hochhäusern verschwinden müssen. Nach langem Kampf setzte das Abgeordnetenhaus eine Änderung durch. Danach dürfen die Vermieter Müllschächte nur dann schließen, wenn eine Mülltrennung vor Ort nicht möglich und der Brandschutz nicht gewährleistet ist. Auf den fehlenden Brandschutz beruft sich die Degewo bei der Schließung der Müllschächte. Die Investitionskosten wären zu hoch. „Es müssten Brandschutztüren in jeder Etage eingebaut und die betreffenden Wände entsprechend verstärkt werden“, erklärt Isabella Canisius, Pressesprecherin der Degewo auf Anfrage der Berliner Woche. Diese Instandhaltungskosten hätte die Wohnungsbaugesellschaft selber tragen und nicht auf die Mieter umlegen können. Auf der anderen Seite macht die Degewo geltend, dass die Wartung und Kontrolle neuer Brandschutztüren zu höheren Betriebskosten für die Mieter geführt hätte.

Unabhängig davon verweist die Degewo auf die Vorteile des Wegfalls der Müllschächte. Geruchs- und Lärmbeeinträchtigungen auf den Etagen würden geringer, Kosten unter anderem für die Reinigung, Wartung und Reparatur würden wegfallen. Insgesamt würden für die Mieter auch geringere Betriebskosten anfallen, weil die Degewo mit niedrigeren Kosten bei der Müllentsorung rechnet.

Nicht alle Mieter glauben daran, dass die Betriebskosten tatsächlich sinken. Denn erst einmal hat die Degewo im Zusammenhang mit den Baumaßnahmen eine Mieterhöhung von vier bis sieben Cent pro Quadratmeter angekündigt. Hinzu kommen erhöhte Betriebskosten, weil die Degewo Grünflächen und öffentliches Straßenland für ihre Müllstandsflächen vom Bezirk anmieten muss und diese Sondernutzungsgebühr auf die Betriebskosten umlegen wird. „Langfristig läuft das doch auf eine Mieterhöhung durch die Hintertür hinaus“, sagt Mieter Fritz Gläser. Er rechnet nicht damit, dass die Entsorgungskosten wie von der Degewo erwartet sinken. „Wenn die Mieter mit ihrem ganzen Müll weiter laufen lassen müssen, klappt es wahrscheinlich auch nicht mehr mit der Mülltrennung“, erläutert er.

Tonnen zur Mülltrennung sind an den Häusern an der Wörlitzer Straße bereits vorhanden. | Foto: hari
Baustellen für die neuen Müllstandflächen sind an der Wörlitzer Straße bereits vorbereitet. | Foto: hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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