Fraktion will Kauf des "Sojus" durch den Bezirk prüfen

Das Kino Sojus verfällt zusehends. Die Linke möchte, dass das Bezirksamt einen Kauf prüft. | Foto: hari
  • Das Kino Sojus verfällt zusehends. Die Linke möchte, dass das Bezirksamt einen Kauf prüft.
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Marzahn. Was soll mit der Ruine des Kino Sojus werden? Seit Jahren verfällt das Gebäude, Fenster sind eingeschlagen. Jetzt hat die Linksfraktion einen überraschenden Vorschlag gemacht. Das Bezirksamt soll einen Kauf prüfen.

Mit dem Erwerb könnte der Bezirk mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen, begründet die Fraktion ihren Antrag. Die Ruine auf dem Helene-Weigel-Platz wäre der Bezirk endlich los, er bekäme einen Multifunktionssaal für öffentliche Veranstaltungen und zudem noch einen repräsentativen Tagungsort für die Bezirksverordnetenversammlung.

Bürgermeister Stefan Komoß (SPD) kann sich für die Idee überhaupt nicht begeistern. Er verwies Mitte November auf einer Ausschusssitzung darauf, dass es einen von der Bezirksverordnetenversammlung beschlossenen Bebauungsplan für das Grundstück gibt. "Danach ist an dieser Stelle Einzelhandel vorgesehen", sagt er.

Das Kino "Sojus" wurde 2007 von seinem letzter Betreiber endgültig geschlossen und verkauft. Es hat inzwischen mindestens einen Besitzerwechsel gegeben. Pläne, das Haus abzureißen und einen Neubau für einen Lebensmittelmarkt hinzusetzen, sind bisher gescheitert. Ein Grund ist, dass der Bezirk bisher nicht bereit war, Stellflächen auf dem Weigel-Platz für notwendige Parkplätze abzugeben.

Laut Bezirksverordneten der Linken lag der Preis, für den das ehemalige Kinogebäude zuletzt über den Tisch ging, bei 80 000 Euro. Das ist ein Preis, bei dem der Bezirk über einen Kauf nachdenken könnte, erklären Politiker der Partei.

"Wahrscheinlich ist der Preis inzwischen sogar noch niedriger anzusetzen", sagt Fraktionschef Björn Tielebein. Schließlich habe der Bezirk die notwendigen Sicherungsmaßnahmen für das Gebäude verauslagt und vom Besitzer noch keinen Cent gesehen. Außerdem ist der Besitzer Pleite und lebt, so heißt es, von Hartz IV.

"Das Grundstück mag preiswert zu haben sein, die Folgekosten wären aber wesentlich höher", sagt Gordon Lemm, Fraktionschef der SPD in der BVV. Das Kino müsse wahrscheinlich abgerissen werden und ein Neubau her. Das allein würde hohe Kosten verursachen und das Haus müsste noch unterhalten werden.

Harald Ritter / hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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