Senat verschiebt weitere Renaturierung des Wuhletals

Vor dem Katarakt an der Wuhleblase staut sich das Wasser der Wuhle und fließt anschließend schneller. An vielen anderen Stellen ist das Wasser deutlich trüber. | Foto: Archiv hari
  • Vor dem Katarakt an der Wuhleblase staut sich das Wasser der Wuhle und fließt anschließend schneller. An vielen anderen Stellen ist das Wasser deutlich trüber.
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Marzahn-Hellersdorf. Die Renaturierung des Wuhletals südlich der B1/B5 ist ins Stocken geraten. Der Senat hat kein Personal und hat die Planungen auch wegen der IGA 2017 auf die lange Bank geschoben.

Im Herbst 2011 hieß es, dass die Planungen bis 2016 abgeschlossen und 2017 die ersten Arbeiten erfolgen sollten. Doch daraus wird nichts. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt hat dem Bezirksamt mitgeteilt, dass nicht genügend Mitarbeiter zur Verfügung stünden. Das Personal würde komplett für die Planungen zur Panke gebraucht.

Laut der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie muss die Nutzung von Gewässern sich an ursprünglichen natürlichen Bedingungen orientieren. Zur Umsetzung der Vorgaben arbeitet Berlin an einer Umgestaltung seiner Flussläufe, darunter der Panke und der Wuhle.

Ein Teil der Arbeiten im Wuhletal nördlich der B1/B5 ist im Zusammenhang mit der Schließung des Klärwerks Falkenberg bereits bis 2008 gemacht worden. Das Flussbett wurde unter anderem verbreitert, entschlammt und der Flusslauf teilweise so verändert, dass das Wasser nicht so schnell abfließen kann.

Ähnliche Maßnahmen sind auch für den Bereich des Wuhletals südlich der B1/B5 vorgesehen. Der bisher weitgehend gerade Verlauf des Flusses soll in Mäandern aufgelöst und ursprüngliche Auen mit ihren Auwäldern wiedererstehen. Hierdurch soll sich die Qualität des Wassers verbessern und sollen neue Lebensräume für Tiere geschaffen werden.

Wegen geringer Niederschlagsmengen in den zurückliegenden Jahren zeichnet sich aber schon eine neue Situation ab. „Das fehlende Regenwasser ist nicht nur für die Hönower Weiherkette, sondern auch für die Wuhle ein zunehmendes Problem“, sagt Frank Beiersdorff, Umweltpolitischer Sprecher der Fraktion der Linken in der Bezirksverordnetenversammlung.

Deshalb könne der Bezirk sich nicht mit der Antwort der Senatsverwaltung zufriedengeben. Auch müsse die Lage nördlich der B1/B5 erneut analysiert werden. Hier gäbe es immer noch Schwachpunkte, etwa den immer noch verrohrten Biesdorf-Marzahner Grenzgraben. Das Bezirksamt soll unverzüglich bei der Senatsverwaltung auf die Weiterführung der Planungen zur Wuhle drängen. Außerdem müsse nach der IGA 2017 das Thema der Unterschutzstellung des Wuhletals als Landschaftsschutzgebiets auf den Tisch gelegt werden. hari

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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