Laut Studie leben Behinderte gerne im Bezirk

Walter Bornemann ist Rollstuhlfahrer. Er fühlt sich wohl in seiner Wohngegend Helle Mitte. Er ärgert sich nur, das es kaum Behindertentoiletten gibt. | Foto: hari
  • Walter Bornemann ist Rollstuhlfahrer. Er fühlt sich wohl in seiner Wohngegend Helle Mitte. Er ärgert sich nur, das es kaum Behindertentoiletten gibt.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Marzahn-Hellersdorf. Behinderte fühlen sich überwiegend wohl im Bezirk. Eine neue Studie zeigt aber auch Defizite auf.

Behinderte in den Siedlungsgebieten fühlen sich wohler in ihrem Wohnumfeld als Menschen mit Behinderungen in den Großsiedlungen. Andererseits lassen sich wichtige Einrichtungen wie Ärztehäuser oder Bank- und Postfilialen für Behinderte in den Siedlungsgebieten schwerer erreichen. Das sind zwei Ergebnisse der neuen Behinderten-Studie, die vom Bezirksamt vorgelegt wurde. Es handelt sich um die zweite Studie dieser Art für den Bezirk. Die erste Studie stammte von 2004 und beschäftigte sich ausschließlich mit den Problemen von behinderten Erwachsenen. In der neuen Studie wurde der Schwerpunkt auf Kinder und Jugendliche mit Behinderungen gelegt. Beide Studien wurden im Auftrag des Bezirksamts vom Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrum Berlin-Brandenburg unter der Leitung der Soziologin Hanna Haupt gefertigt.

Im Bezirk mit seinen rund 250 000 Einwohnern leben rund 25 000 schwerstbehinderte Menschen mit einem Grad der Behinderung von über 50 Prozent. Über die Hälfte davon sind über 65 Jahre, während Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren nur zwei Prozent der schwerbehinderten Menschen ausmachen. Für deren Eltern ist die Förderung der Kinder in den Kitas und Schulen das zentrale Problem.

Zentrales Problem für alle ist die Frage einer bedürfnisgerechten Wohnung. Hierbei lässt sich im Vergleich eine leichte Verbesserung feststellen. Die Zufriedenheit bei den Behinderten mit ihrer Wohnung stieg im Vergleich zu 2004 von 72 auf 75 Prozent. Insgesamt ist das Wohnen auch für Behinderte im Bezirk teurer geworden.

Bei der Bewertung ihres Wohnumfeldes zeigten sich über 90 Prozent der Behinderten mit dem Bezirk zufrieden. Am größten ist die Zufriedenheit in Mahlsdorf und Marzahn-Süd, gefolgt von Biesdorf, Kaulsdorf, Hellersdorf-Ost und Marzahn-Mitte. Die geringsten Zufriedenheitswerte haben bei den Behinderten Hellersdorf-Süd, Marzahn-Nord und Hellersdorf-Nord.

In den Siedlungsgebieten klagen Behinderte vor allem über die schlechte Erreichbarkeit des Hausarztes oder einer Begegnungsstätte. Fast ein Drittel kann weder zu Fuß noch per Rollstuhl eine Bank erreichen.

Harald Ritter / hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 169× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 121× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 178× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.517× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.